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BASF: Die Folgen des Ukraine-Kriegs

BASF: Die Folgen des Ukraine-Kriegs
Foto: Firn/iStockphoto
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Timo Nützel 14.06.2022, 11:40 Timo Nützel

BASF hat am Montag sein Umsatzziel für neue Produkte für die Landwirtschaft bestätigt. Prompt haben die ersten Analysten ihren Daumen gehoben. Die Aktie konnte unterdessen von den positiven Impulsen kaum profitieren und schwankt aufgrund des schwachen Gesamtmarkts um plus minus null. So sieht die Lage jetzt aus Sicht eines BASF-Managers aus. 

Beim weltgrößten Chemiekonzern BASF bremsen der Ukraine-Krieg und Lieferengpässe das Geschäft mit der Landwirtschaft. "Im ersten Quartal hatten wir gute Zahlen veröffentlicht", sagte Michael Wagner, der das Nordeuropa-Geschäft in der Sparte Agricultural Solutions leitet, der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Montag in Ludwigshafen. Es habe sehr viele Vorzieheffekte gegeben, da Landwirte versuchten, möglichst früh Produkte zu kaufen. BASF erziele gute Umsätze mit den Produkten, die verfügbar seien. Allerdings könne das Unternehmen bei einigen Produkten nicht die Mengen produzieren, die die Kunden nachfragten.

In der Ukraine sei BASF weiterhin im Agrarbereich tätig, sagte Wagner. Etwa 60 bis 70 Prozent der Landwirtschaft laufe normal, der Rest sei stark vom Krieg beeinträchtigt. Allerdings sei viel Ware aus dem Vorjahr noch auf Lager und vor allem in den Betrieben in der Ukraine. Dies betreffe vor allem Weizen. Mangels logistischer Möglichkeiten sei es nicht so einfach, Ware aus dem Land zu bekommen. Dem stehe vor allem die Blockade des Hafens von Odessa im Weg. Wenn die neue Ernte komme, gebe es zudem Schwierigkeiten mit der Lagerhaltung. Dies führe zu Versorgungsengpässen und hohen Preisen für Weizen. Die Ukraine gehört zu den größten Exporteuren von Weizen und Sonnenblumenöl.

Höhere Preise für Landwirte seien für das BASF-Geschäft generell gut, weil die Kunden bereit seien, mehr zu investieren, räumte Wagner ein. "Wir hatten moderate Preissteigerungen, aber nicht so stark wie in der Düngemittelindustrie."

Steigende Kosten belasten

Auf der anderen Seite habe BASF steigende Kosten, da Vorprodukte teurer werden, erläuterte der Manager. Dazu zählten Chemikalien, Verpackungen und Transportleistungen, deren Preise sehr stark gestiegen seien. Im internationalen Verkehr bekomme man kaum noch Container, um Waren zu verschiffen. Dadurch seien die Wertschöpfungsketten für Produkte sehr deutlich beeinträchtigt. Nicht jedes Produkt stehe immer genau zum gewünschten Zeitpunkt zur Verfügung, wie es in der Menge gebraucht werde.

Derweil bestätigte BASF sein Umsatzziel für neue Produkte im Geschäft mit der Landwirtschaft. Bis 2031 peile das Unternehmen hier Erlöse von mehr als 7,5 Milliarden Euro an, sagte Wagner. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf die Verbesserung der landwirtschaftlichen Erträge bei wichtigen Nutzpflanzen wie Weizen, Raps, Soja, Mais, Baumwolle, Reis sowie Obst und Gemüse. Bis 2028 sollen acht neue Wirkstoffe auf den Markt kommen. Im vergangenen Jahr gab BASF rund elf Prozent des Segmentumsatzes für Forschung und Entwicklung aus.

BASF (WKN: BASF11)

DER AKTIONÄR hält die BASF-Titel derzeit für sehr günstig bewertet. Die Aussichten sind alles andere als schlecht. Doch die kurzfristigen Herausforderungen belasten den Kurs weiterhin. Daher bleibt der DAX-Titel vorerst weiterhin nur für Mutige geeignet (Stopp: 39,00 Euro).

Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.

(Mit Material von dpa-AFX)

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.

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