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Apple vorbörslich auf Talfahrt – „schlimmer als der Worst Case“

Apple vorbörslich auf Talfahrt – „schlimmer als der Worst Case“
Foto: Fotomontage: Apple, Shutterstock/pas_td 4425
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Nikolas Kessler 03.04.2025 Nikolas Kessler

Apple lässt einen Großteil der Geräte in China und anderen asiatischen Ländern produzieren. Entsprechend empfindlich reagiert die Aktie des Tech-Riesen am Donnerstag auf die am Vorabend von US-Präsident Donald Trump verkündeten Importzölle. Im vorbörslichen US-Handel bricht der Kurs um rund sieben Prozent ein.

Der iPhone-Hersteller sieht sich nach den Zoll-Ankündigungen der US-Regierung am Mittwochabend mit erheblichen Herausforderungen für seine globale Lieferkette konfrontiert. Konkret kündigte Trump unter anderem Zölle von 34 Prozent auf Waren aus China an – offenbar zusätzlich zum bereits angekündigten 20-Prozent-Zoll auf Importe aus dem Reich der Mitte. Diese Maßnahme wurde von Wedbush-Analyst Daniel Ives als „schlimmer als das Worst-Case-Szenario“ bezeichnet.

Besonders problematisch für Apple: Über 90 Prozent der Produktion des Unternehmens findet laut Analysten der Citi in China statt. Und auch andere wichtige Produktionsstandorte sind betroffen: Taiwan wurde mit Zöllen in Höhe von 32 Prozent belegt, während für Indien ein Zoll von 26 Prozent gelten soll. Auf Importe aus Vietnam sollen sogar Zölle von 46 Prozent erhoben werden.

Die Bemühungen von Apple, die Lieferketten zu diversifizieren und die Produktion teilweise aus Chinas in andere Länder zu verlagern, scheint zumindest mit Blick auf die nun angekündigten Zölle keine Vorteile zu bringen.

Allein die China-Zölle würden Apple nach Berechnungen von Citi rund neun Prozent der Bruttomarge kosten. Die Zölle auf Importe aus Indien könnten demnach mit weiteren 0,5 Prozent zu Buche schlagen. Dennoch hält die Investmentbank zunächst an ihrer Kaufempfehlung für die Aktie mit einem fairen Wert von 275 Dollar fest und rät dazu, erst konkrete Pläne zur Implementierung der Zölle abzuwarten.

Hoffnung auf Ausnahmeregelung

Die Bullen klammern sich dabei vor allem an die Hoffnung, dass Apple eine Ausnahmeregelung von den Zöllen erhalten könnte. Wedbush-Analyst Ives erinnert daran, dass der Tech-Riese auch in Trumps erster Amtszeit von größeren Zöllen ausgenommen wurde. Er rechnet damit, dass iPhones und andere Apple-Produkte auch diesmal wieder Ausnahmen bekommen werden.

Sollte es so kommen, dürfte sich die panikartige Marktreaktion als übertrieben erweisen. Gleichwohl steht für Apple angesichts der hohen Abhängigkeit von China viel auf dem Spiel, die Nervosität der Anleger ist also nachvollziehbar. „Investoren werden die Aktie verkaufen und später Fragen stellen, aber wir haben das schon bei Trump 1.0 erlebt“, so Ives.

Anleger in Panik

Mit dem Punkt, dass Anleger die Aktie erst einmal verkaufen werden, hat Ives recht: Im vorbörsliche US-Handel geht es am Donnerstag um rund sieben Prozent abwärts. Sollte sie diese Abwärtsdynamik auch im regulären Handel aufrechterhalten, droht ihr der größte Tagesverlust seit mehr als vier Jahren. Damit würden sich mehr als 250 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung des nach Börsenwert größten Unternehmens der Welt in Luft auflösen.

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Apple (WKN: 865985)

Nach Trumps Zollhammer ist die Sorge vieler Apple-Investoren groß. Dennoch sollten Anleger zunächst einen kühlen Kopf bewahren und die Füße still halten, zumal noch etwas Luft zum Stopp der laufenden AKTIONÄR-Empfehlung bei 162 Euro ist. Sollte Apple auch diesmal eine Ausnahme von den Zöllen erhalten, dürfte die Stimmung schnell wieder drehen.

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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.

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