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Nach OpenAI: Jetzt fällt auch Apple Meta zum Opfer

Nach OpenAI: Jetzt fällt auch Apple Meta zum Opfer
Foto: Fotomontage: Apple, Shutterstock/pas_td 4425
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Philipp Schleu 08.07.2025, 09:05 Philipp Schleu

Ein schwerer Schlag für Apple im Wettrennen um die Vorherrschaft bei künstlicher Intelligenz: Der Tech-Gigant verliert einen seiner wichtigsten KI-Manager an den Erzrivalen Meta. Der Abgang unterstreicht die wachsenden Probleme bei Apples KI-Strategie und zeigt, wie aggressiv Mark Zuckerberg im Kampf um die besten Talente vorgeht.

Ruoming Pang, ein hochrangiger Ingenieur und Leiter des Teams für Apples grundlegende KI-Modelle, verlässt das Unternehmen. Das berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Bloomberg. Pang, der erst 2021 von Alphabet zu Apple stieß, heuert bei Meta an und wird dort Teil der neuen „Superintelligenz“-Gruppe.

Meta lockt mit Mega-Gehalt

Um Pang abzuwerben, soll Meta ein Gehaltspaket geschnürt haben, das sich auf mehrere zehn Millionen Dollar pro Jahr beläuft. Meta-Chef Mark Zuckerberg befindet sich auf einer regelrechten Einkaufstour und rekrutiert führende KI-Köpfe mit extrem hohen Gehältern. Er scheut dabei auch nicht den persönlichen Einsatz und lädt potenzielle Kandidaten in seine Anwesen im Silicon Valley oder am Lake Tahoe ein, um sie von einem Wechsel zu überzeugen.

Auch weitere Topleute wie Yuanzhi Li von OpenAI und Anton Bakhtin von Anthropic, der am Konkurrenzmodell Claude mitarbeitete, konnte Meta bereits für sich gewinnen.

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Apple (WKN: 865985)

Interne Probleme bei Apple

Bei Apple war Pang für ein rund 100-köpfiges Team verantwortlich, das die Basis für „Apple Intelligence“ und andere KI-Funktionen entwickelt. Doch intern steht das Team unter Druck. Berichten zufolge prüft die neue Führungsebene den Einsatz von KI-Modellen von Drittanbietern wie OpenAI oder Anthropic, um den Sprachassistenten Siri zu modernisieren. Diese internen Diskussionen sollen in den letzten Wochen für „schlechte Stimmung“ im Team gesorgt haben.

Der Abgang von Pang ist der bedeutendste in Apples KI-Sparte, seit das Unternehmen mit der Entwicklung von „Apple Intelligence“ begonnen hat. Er verdeutlicht den gnadenlosen Wettbewerb um Talente, in dem Meta bereit ist, deutlich mehr zu zahlen als der iPhone-Hersteller. 

Droht eine Kündigungswelle?

Pangs Abschied könnte zudem erst der Anfang sein. Mehrere Ingenieure aus seinem Team sollen Kollegen anvertraut haben, dass sie ebenfalls einen Wechsel zu Meta oder anderen Unternehmen planen. Die Entwicklung ist alarmierend, zumal Apples KI-Chef John Giannandrea bereits Anfang des Jahres intern entmachtet wurde, nachdem die Präsentation von „Apple Intelligence“ auf wenig Begeisterung stieß und sich neue Siri-Funktionen weiter verzögern.

Für den iPhone-Konzern ist der Verlust von Pang ein herber Rückschlag zur Unzeit. Während Meta seine KI-Offensive mit Milliarden-Investitionen in Rechenzentren und Chips vorantreibt, kämpft Apple mit internen Querelen und strategischer Unsicherheit. Anleger sollten daher weiterhin an der Seitenlinie bleiben.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple Inc..

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