Führungswechsel: Der iPhone-Hersteller Apple hat zwar mit seinen Smartphones so viel verdient wie kein anderes Unternehmen weltweit, die meisten Geräte verkaufte pro Jahr aber immer Samsung. Doch dies könnte sich nun ändern. Laut Berechnungen von Marktforschern dürfte Apple in diesem Jahr Samsung von der Spitze verdrängen.
Der Technologieriese aus Cupertino dürfte laut der Analysefirma Counterpoint seinen iPhone-Absatz 2025 um rund zehn Prozent steigern. Beim südkoreanischen Konkurrenten dürfte sich der Zuwachs auf etwa fünf Prozent belaufen. Im abgelaufenen Quartal kam Samsung noch auf einen Marktanteil von 19 Prozent, bei Apple waren es 18 Prozent. Counterpoint nannte zunächst keine konkrete Schätzung zu Absatzzahlen und Marktanteilen für das gesamte Jahr.
Der Schub gehe unter anderem auf die Popularität der im September eingeführten iPhone-17-Baureihe zurück, sagte Counterpoint-Experte Yang Wang der Nachrichtenagentur Bloomberg. Auch stiegen viele Menschen, die sich Smartphones zu Beginn der Corona-Pandemie gekauft hätten, auf neuere Modellgenerationen um.
Außerdem wurden dem Analysten zufolge von 2023 bis Mitte 2025 rund 358 Millionen gebrauchte iPhones verkauft. Diese Nutzer dürften sich in den kommenden Jahren auch neue iPhones zulegen. Counterpoint geht davon aus, dass Apple mindestens bis 2029 den Smartphone-Thron halten kann.
Das iPhone hatte 2007 mit seinem Touchscreen und dem App-Modell die Richtung für moderne Smartphones vorgegeben. Mehr Geräte verkauften danach aber Hersteller von Telefonen mit dem Google-Betriebssystem Android, die auch teils deutlich günstigere Telefone im Angebot hatten.
Samsung verkaufte in den vergangenen Jahren die meisten Smartphones. Lediglich in den Weihnachtsquartalen hatte Apple mit dem iPhone immer die Nase vorne. Nach Erscheinen der ersten Samsung-Smartphones hatte Apple dem Konkurrenten vorgeworfen, Technik und Design des iPhones kopiert zu haben. Der US-Konzern konnte sich in einem jahrelangen Verfahren zwar vor Gericht durchsetzen, Samsung blieb aber für lange Zeit der Spitzenreiter.
Marktforscher stellten in den vergangenen Jahren einen Trend zu teureren Smartphones fest - die dafür länger genutzt werden. Auch davon dürfte Apple mit seinem Premium-Image profitieren. Die Unternehmen selbst veröffentlichen schon seit einiger Zeit keine Absatzzahlen mehr, so dass man auf Berechnungen von Analysten angewiesen ist.
Die Meldung über die mögliche Marktführerschaft bei Smartphones würde zum Lauf der Apple-Aktie passen. Der Dow-Jones-Titel markierte kürzlich ein neues Rekordhoch. Die Aussichten bleiben gut, investierte Anleger können dabeibleiben, obwohl die Aktie mittlerweile schon durchaus ambitioniert bewertet ist.
Hinweis auf Interessenkonflikte
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Enthält Material von dpa-AFX
27.11.2025, 06:48