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18.11.2016 Michael Schröder

Amtlich: Stellenabbau bei Volkswagen - reicht das für steigende Kurse?

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Nun ist es amtlich: Volkswagen wird im Rahmen des sogenannten Zukunftspakts allein in Deutschland bis 2025 rund 23.000 Stellen streichen. Der Konzern will mit den Maßnahmen die Kosten bis 2020 um 3,7 Milliarden Euro pro Jahr drücken. VW und die Arbeitnehmervertreter standen bei den Verhandlungen unter Druck, der Abschluss des Zukunftspakts war die Voraussetzung für den Investitionsplan des Autobauers bis 2021, über den der Aufsichtsrat heute beraten soll. Dabei geht es um die Verwendung von rund 100 Milliarden Euro.

Der Stellenabbau soll sozialverträglich erfolgen, etwa über Altersteilzeit. Weltweit sollen bis zu 30.000 Jobs wegfallen. Der gesamte Volkswagen-Konzern beschäftigt insgesamt mehr als 624.000 Menschen, 282.000 davon in Deutschland. Zugleich einigte man sich auf hohe Investitionen, um den Konzern fit für die Zukunft zu machen. So sollen auch 9.000 neue Stellen geschaffen werden, so dass in Summe 14.000 Stellen wegfallen.

VW will die Kosten bis 2020 um 3,7 Milliarden Euro pro Jahr drücken. Es sollen aber alle Standorte erhalten bleiben. Mit dem Zukunftspakt wollen Betriebsrat und Unternehmen die aus Sicht aller Beteiligten nötigen Reformen bei der gewinnschwachen Kernmarke VW-Pkw mit Absicherungen für die Belegschaft vereinen.

Markenvorstand Herbert Diess betonte: "Dieser Pakt ist für Volkswagen ein großer Schritt nach vorne, sicherlich einer der größten in der Geschichte des Konzerns." Bisher sei Volkswagen nicht gewappnet gewesen für den Wandel, bei der Produktivität habe man an Boden verloren. Bei der Rendite liege der Konzern weit hinter der Konkurrenz. Diess: "Volkswagen muss schnell wieder Geld verdienen und sich für den Zukunftssturm wappen."

Die komplette Pressekonferenz zum Zukunftspakt:

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Auch wenn der Konzern nun kräftig Kosten sparen will: Es gibt nach wie vor viele Unsicherheitsfaktoren bei Volkswagen. Die Volatilität dürfte entsprechend hoch bleiben. Die Aktie reagiert im mit leichten Aufschlägen. Charttechnisch steht aber weiter der seit Februar gültige Aufwärtstrend bei 112 Euro als untere Begrenzung der aktuellen Keilformation im Fokus. Hier dürfte sich vorerst die weitere Richtung abzeichnen. Ein klares Kaufsignal gibt es erst oberhalb von 130 Euro. Risikoaverse Anleger bleiben daher vorerst weiter an der Seitenlinie. Wer investiert ist, zieht den Stopp auf 103 Euro nach.

(Mit Material von dpa-AFX)

 

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