Die Experten der Euro am Sonntag erklären, wesentlich für Amazon.com ist ein hohes Wachstum, das auch durch hohe Investitionen und auf Kosten des Gewinns erkauft wird. Jeffrey Bezos, Gründer und Vorstandsvorsitzender des auf den Handel im Internet spezialisierten Unternehmens, schwärmt aktuell: "Mit Geduld und Detailbesessenheit haben wir etwas Einzigartiges geschaffen." Er meint damit das "Fire Phone", das für 199 Dollar mit einem Zweijahresvertrag vorerst nur in den USA verkauft wird. Die Analysten der US-Bank JP Morgan schätzen, Amazon.com verkauft in diesem Jahr etwa zwei bis drei Millionen Stück dieses Mobiltelefons. Apple hat von seinem sogenannten Smartphone weltweit 51 Millionen Stück alleine im ersten Quartal 2014 verkauft. Allerdings soll das "Fire Phone" einen ähnlich starken Einfluss auf das Sammeln von Kundendaten und den Verkauf von anderen Produkten aus dem Sortiment von Amazon.com haben, wie das tragbare Lesegerät für elektronisch gespeicherte (Buch)-Inhalte, Kindle. US-Nutzer dieses Gerätes kaufen durchschnittlich Waren für 1.200 Dollar von Amazon.com im Jahr. Kunden ohne ein Kindle geben dagegen lediglich 790 Dollar aus. Um dennoch möglichst viele "Fire Phones" abzusetzen, erhalten die US-Käufer ein Jahr lang kostenlos die Premium-Mitgliedschaft bei Amazon.com, die anderen Kunden 99 Dollar kostet. Solche Premium-Kunden kaufen üblicherweise für doppelt soviel, häufig sogar viermal so viel Geld bei Amazon.com ein, wie gewöhnliche Kunden. Das "Fire Phone" erkennt über die Software "Firefly (Glühwürmchen)" und die Kamera bis zu 100 Millionen Produkte, die über Amazon.com bestellt werden können (sollen). Vor diesem Hintergrund sollten risikobereite Anleger die Aktie mit einem Kursziel von 300 Euro bei einem Stop-Loss bei 207,50 Euro kaufen.
Börsenwelt Presseschau (Aus gegebenem Anlass: Der vorhergehende Text ist von der genannten Publikation übernommen sowie üblicherweise sinnwahrend gekürzt und verständlicher formuliert. Anmerkungen der Börsenwelt-Redaktion stehen ausschließlich in Klammern und sind mit dem Vorsatz "Anmerkung der Redaktion" gekennzeichnet. Eine Presseschau gibt Texte anderer Presseorgane wieder, ohne deren Sinn zu verändern. Kollege H. G. hat auf folgendes hingewiesen: Die Bezeichnung "endlos laufender Call-Optionsschein" ist nicht korrekt beziehungsweise irreführend, denn Optionsscheine (im strengen Sinne) haben immer eine Laufzeit. Korrekt müsste es "Turbo-Call-Optionsschein" etc. heißen. Im Sinne der leichteren Lesbarkeit behalten wir jedoch die Formulierung "endlos laufender Call-Optionsschein" bei.)
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