Amazon verstärkt seine Aktivitäten in Deutschland deutlich. 2024 investierte der Konzern hierzulande rund 14 Milliarden Euro – zwei Milliarden mehr als im Vorjahr. Seit 2010 summieren sich die Ausgaben auf etwa 90 Milliarden Euro. Mit dem Geld entstanden neue Standorte in Horn-Bad Meinberg, Dummerstorf und Erfurt. Für 2025 und 2026 kündigte Deutschlandchef Rocco Bräuniger nun weitere Investitionen an, darunter neue Logistikzentren in Bietigheim, Könnern und Rohr.
Ziel ist es, die Nähe zum Kunden auszubauen und Same-Day-Lieferungen weiter zu etablieren, heißt es vom Unternehmen. Genaue Zahlen zu den geplanten Investitionen wollte Bräuniger allerdings nicht nennen. Er sagte aber: „Wir werden weiter sehr, sehr stark investieren."
Die Zahl der Beschäftigten stieg innerhalb eines Jahres um 4.000 auf nun 40.000 Mitarbeiter. Sie arbeiten in Logistik-, Sortier- und Entwicklungszentren sowie an weiteren Standorten. Zusätzlich übernehmen Subunternehmer den Pakettransport. In Aachen wird zudem an der Weiterentwicklung des Sprachassistenten Alexa gearbeitet – auch regionale Dialekte sollen künftig besser verstanden werden. „Unter anderem geht es um Sprachverständnis – dass Alexa Sächsisch genauso gut versteht wie Bayerisch und Norddeutsch", erläutert Bräuniger.
Eine zentrale Rolle spielt die Cloud-Sparte AWS: Bis 2026 fließen 8,8 Milliarden Euro in die Infrastruktur rund um Frankfurt. Schon zwischen 2014 und 2023 hatte Amazon 9,6 Milliarden Euro in deutsche Rechenzentren investiert. Der neue Investitionsplan zeigt, wie stark der Konzern seinen Fokus auf Deutschland legt. Mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent dominiert Amazon den Onlinehandel hierzulande klar. Wettbewerber wie Otto spielen im Vergleich eine deutlich kleinere Rolle. Wegen der Marktmacht nimmt das Bundeskartellamt das Unternehmen besonders kritisch unter die Lupe.
Auch Künstliche Intelligenz gewinnt an Bedeutung: Kunden können sich Produktbewertungen automatisch zusammenfassen lassen. Zudem bringt Amazon in Deutschland bald einen KI-Assistenten für Händler auf den Markt, der Bestellungen, Preise und Marketingmaßnahmen weitgehend selbst steuern kann.
Auch die Aktie von Amazon gibt wieder Gas. Das Papier hat seit April eine starke Aufholjagd hingelegt und notiert derzeit nur noch knapp unter dem im Februar bei 242,52 Dollar markierten Allzeithoch. Cloud, Prime und Co dürften auch in den kommenden Jahren für satte Gewinne und viel Wachstum sorgen. DER AKTIONÄR bleibt deshalb optimistisch für Amazon und setzt auch im AKTIONÄR-Depot nach wie vor auf steigende Kurse.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Amazon befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
18.09.2025, 11:47