Nach den starken Zahlen haben die Anleger die lange verschmähte Amazon-Aktie wiederentdeckt. Der Titel startete durch, holt aber nun Luft. Ein schlechtes Zeichen? Das Coronavirus sollte jedenfalls die Stimmung am Aktienmarkt nicht nachhaltig drücken, meint die französische Bank Société Générale.
Nachdem sich die Epidemie zuletzt nicht weiter zugespitzt habe, sei die Risikofreude der Anleger wieder zurückgekehrt, sagten Experten von Société Générale am Freitag auf einer Veranstaltung in Frankfurt.
Laut Alain Bokobza, Portfoliochef der Bank, seien vor allem die Lieferketten einzelner Industriezweige von den Sicherheitsmaßnahmen der chinesischen Regierung beeinträchtigt worden. Hierzu zähle neben der Investitionsgüter- auch die Auto- und Elektroindustrie.
Sollte es nicht wieder zu einem starken Anstieg bei der Zahl der Erkrankten kommen, halte er die Auswirkungen für limitiert.
Trotz der positiven Aussagen gehört die Aktie von Amazon am Freitag zu den Verlierern an der Wall Street. Für die meisten Analysten bedeuten solche Schwächephasen vor allem eines: eine Kaufchance.
Laut Bloomberg stufen derzeit 54 von 58 Experten Amazon mit „Kaufen“ ein. Das Kursziel sehen sie im Schnitt bei 2.411 Dollar, was einem Potenzial von 17,6 Prozent entspricht.
Amazon ist zuletzt kräftiger gewachsen als vom Markt erwartet. Die Aktie ist mit einem 2020er-KGV von 50 für ein Top-Wachstumswert keineswegs teuer und bleibt auch für den AKTIONÄR ein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)