Der Konsum in Amerika liegt am Boden. Im April sanken die Verbraucherausgaben wegen des Coronavirus um rekordverdächtige 16,4 Prozent. Doch eine Branche profitiert stark von der Krise: E-Commerce. Vor allem der Branchengigant Amazon macht Top-Geschäfte. Die Aktie notiert nach wie vor knapp unter ihrem Rekordhoch.
Corona setzt dem Einzelhandel immens zu. Von Gartenbedarf über Speisen und Getränke bis zu Elektronik büßten im April sämtliche Bereiche im April an Umsatz ein. Besonders hart traf es den Modehandel mit einem Rückgang von 79 Prozent.
Währenddessen verbuchten die E-Commerce-Unternehmen einen Zuwachs bei den Erlösen von 8,4 Prozent.
Klarer Gewinner des Trends ist Amazon als unangefochtener Marktführer. Der Bezos-Konzern hatte für das erste Quartal ein Umsatzplus von 26 Prozent auf 76 Milliarden Dollar gemeldet und damit die Erwartungen der Wall Street übertroffen.
„Wir haben es hier in typischer Internet-Manier mit dem Modell des Winner-takes-most zu tun“, so die Analysten von Bernstein in einer aktuellen Studie. „Amazon kommt mittlerweile auf 40 Prozent des Bruttowarenvolumens in den USA. Die Produktauswahl ist riesig, die Preise sind niedrig, die Lieferung ist zuverlässig.“
All das mache Amazon zum „klaren Nutznießer“ beim Trend zu noch mehr E-Commerce.
DER AKTIONÄR ist ganz der Meinung von Bernstein: Amazon wird durch die Krise noch stärker. Der stationäre Einzelhandel steht vor der größten Herausforderung seit vielen Jahrzehnten. Viele Händler könnten das Schicksal von J.C. Penney erleben: Die traditionsreiche US-Warenhauskette musste nach Jahren des Niedergangs wegen Corona nun Insolvenz anmelden. Die Amazon-Aktie hingegen bleibt ein glasklarer Kauf.