Der S&P 500 hat das Comeback geschafft: Nach einem schwachen Jahresstart ist das US-Börsenbarometer 2025 wieder im Plus. Vorbörslich zeigen sich die großen Indizes freundlich – getragen von einer anhaltenden Tech-Rally, milliardenschweren Investitionen aus Saudi-Arabien und der Hoffnung auf eine geldpolitische Lockerung.
Eine Stunde vor Handelsbeginn notieren die Futures solide im grünen Bereich: Dow plus 71 Punkte, S&P 500 plus 0,27 Prozent, Nasdaq plus 0,37 Prozent. Am Dienstag hatte der S&P 500 mit einem Plus von 0,72 Prozent seinen Jahresverlust vollständig wettgemacht. Der Nasdaq Composite gewann 1,61 Prozent – der fünfte Gewinntag in Folge. Unterstützt wurde die Bewegung von überraschend milden Inflationsdaten und zunehmender Hoffnung auf ein Ende des Zollstreits mit China.
Ein zentraler Treiber ist zudem die wachsende wirtschaftliche Annäherung zwischen den USA und Saudi-Arabien: Auf dem US-Saudi-Investmentforum in Riad kündigte Kronprinz Mohammed bin Salman Investitionen in Höhe von 600 Milliarden Dollar an. Neben Infrastruktur und Energie liegt ein Fokus auf Technologie und künstlicher Intelligenz.
Premarket-Mover
Super Micro Computer profitiert direkt von diesem Boom. Der Serverbauer sicherte sich einen Großauftrag von DataVolt, einem saudischen Betreiber von Rechenzentren, über KI-optimierte Serverlösungen im Wert von 20 Milliarden Dollar. Die Aktie schießt vorbörslich um 18 Prozent in die Höhe. Analysten werten den Deal als Meilenstein in der Internationalisierung der KI-Infrastruktur und trauen dem Unternehmen weiteres Wachstum zu.
Auch Nvidia bleibt im Zentrum der Aufmerksamkeit: Das Unternehmen liefert mehr als 18 000 seiner leistungsstärksten H100-GPUs an das saudische Start-up Humain. Der Auftrag ist Teil der saudischen Technologieoffensive und treibt die Nachfrage nach Rechenleistung weiter an. Nachdem Nvidia gestern bereits um 5,6 Prozent gestiegen war, legt die Aktie heute vorbörslich erneut rund drei Prozent zu. Der Konzern nähert sich damit der Marke von drei Billionen Dollar Börsenwert.
Microsoft kündigte derweil am Dienstag an, rund 6.000 Stellen zu streichen – das entspricht etwa drei Prozent der Gesamtbelegschaft. Betroffen sind nahezu alle Bereiche und Regionen. Ziel sei laut Unternehmen, Hierarchien zu reduzieren und die Organisation für die nächsten Wachstumsphasen schlanker aufzustellen. Die Aktie zeigt sich vorbörslich stabil, Anleger werten die Maßnahme eher als Effizienzsignal denn als Schwächezeichen.
UnitedHealth zeigt nach dem gestrigen Absturz ein leichtes Lebenszeichen. Die Aktie, die am Dienstag nach dem Rücktritt von CEO Andrew Witty und der Rücknahme der Jahresprognose fast 18 Prozent verloren hatte, erholt sich vorbörslich um rund drei Prozent. Dennoch bleibt die Unsicherheit hoch – insbesondere, was die künftige strategische Ausrichtung betrifft. Analysten fordern rasche Klarheit über die Nachfolge und operative Prioritäten.
Die Wall Street startet mit Rückenwind in den Mittwoch: Der Wendepunkt im S&P 500 und Milliardenkapital aus Saudi-Arabien befeuern die Stimmung. Die Börse bleibt positiv gestimmt – mit wachem Blick auf die Fundamentaldaten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Microsoft.
14.05.2025, 14:55