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05.10.2021 Benedikt Kaufmann

Alphabet: Top-News von der bekanntesten KI-Firma der Welt

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Alphabet

DeepMind ist eine der spannendsten Alphabet-Töchter. Denn sie liefert nicht nur wichtige KI-Software für Dienste wie Google Maps oder YouTube, sondern jetzt auch Gewinne.

DeepMind hat sich auf Forschungsarbeiten im Bereich der Künstlichen Intelligenz spezialisiert und wurde 2014 von Google für 400 Millionen Dollar übernommen. Die britische Firma ist beispielsweise verantwortlich für AlphaFold, ein Computerprogramm, das mit Hilfe Künstlicher Intelligenz präzise vorhersagen kann, wie sich lange Proteinketten zusammenfalten – ein Durchbruch im Bereich der Molekularbiologie.

Finanziell hat sich der Zukauf des renommierten KI-Startups für Google jedoch bisher nicht gelohnt. Die Verluste von DeepMind sind horrend – alleine 2019 wurden Einbußen von 649 Millionen Dollar verzeichnet.

Erfreulich ist daher der jüngste Geschäftsbericht der Briten: Zum ersten Mal wurde 2020 ein Gewinn von knapp 60 Millionen Dollar erwirtschaftet. Zudem haben sich die Umsätze im Vergleich zu 2019 auf 1,13 Milliarden Dollar mehr als verdreifacht.

DeepMind hat zwar noch keine Deals mit Firmen außerhalb von Alphabet geschlossen, doch die KI-Software wird intern an Google, YouTube oder Waymo verkauft. Ein aktuelles Beispiel, wie DeepMind die Dienste des Internetriesen verbessert, ist die nun um 50 Prozent genauere Ankunftszeit bei Google Maps. Hinter der Umsatzverdreifachung steht damit aber ein großes Fragezeichen, da intern festgelegt werden kann, wie hoch die KI-Dienstleistungen vergütet werden.

Die Zahlen von DeepMind zeigen, dass sich das Investment von Google langsam auszahlen könnte. Die 60 Millionen Dollar fallen angesichts der Nettogewinne von Alphabet in Höhe von 62,9 Milliarden Dollar 2020 aber kaum ins Gewicht. Für die langfristige Investment-Story der Alphabet-Aktie sind gute Ergebnisse von Töchtern wie Waymo, DeepMind oder Calico jedoch wichtig, denn hier versteckt sich das zukünftige Wachstum des Konzerns.

Die Alphabet-Aktie kann sich indes von ihren gestrigen Kursverlusten im vorbörslichen US-Handel etwas erholen und notierte zuletzt 0,4 Prozent im Plus. Anleger bleiben bei der günstigen Aktie der Google-Mutter investiert und können nach dem Rücksetzer weiter zugreifen.

Alphabet (WKN: A14Y6F)

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Buchtipp: Die Facebook-Gefahr

Facebook ist in die Kritik geraten. Bots, Trolle und Fake News sind Synonyme für die Pro­bleme des Konzerns. Spätestens seit Brexit und Trump sehen Nutzer die Reichweite und die Algorithmen mit Argwohn. Einer von Ihnen: Roger McNamee. Einst stolz darauf, zu den ersten Facebook-Investoren zu gehören, ist der Kapitalgeber und Tech-Experte nun zum scharfen Kritiker geworden. In seinem Buch rechnet er mit Mark Zuckerberg und Sheryl Sandberg ab. Ihre Reaktion auf den Missbrauch des sozialen Netzwerks ist seiner Ansicht nach völlig unzureichend und geht am Kern des Problems vorbei: der Bedrohung unserer demokratischen Grundordnung. „Die Facebook-Gefahr“ ist ein nicht zu überhörender Weckruf – für das Silicon Valley, für die Politik, für uns alle.
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