Ein großer europäischer Versicherer zeigt mit seinem heutigen Neunmonatsbericht, wie stark die Branche derzeit unterwegs ist. Die Zahlen sorgen für Zuversicht – und könnten auch für den deutschen Marktführer ein positives Signal sein. Die Allianz selbst wird in der kommenden Woche ihre Bücher öffnen.
Nach der AXA (DER AKTIONÄR berichtete) hat nun auch die Zurich-Gruppe ihren Neunmonatsbericht vorgelegt – und macht Hoffnung, dass auch die Allianz in der kommenden Woche überzeugen wird. In den ersten neun Monaten 2025 hat die Zurich sowohl in der Schaden- und Unfallversicherung (P&C) als auch im Lebensgeschäft kräftig zugelegt.
Die Bruttoprämien in der P&C-Sparte stiegen um acht Prozent auf 38,9 Milliarden US-Dollar. Der nach IFRS ausgewiesene Versicherungsumsatz erhöhte sich ebenfalls um acht Prozent auf 35,8 Milliarden.
Im Lebensbereich zog das Neugeschäft noch deutlicher an: Der Barwert der Prämien aus dem Neugeschäft erreichte 14,7 Milliarden Dollar – ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit blieb Zurich zwar leicht unter den Erwartungen der Analysten, die mit 15,0 Milliarden gerechnet hatten, übertraf aber in der P&C-Sparte den Konsens von 37,7 Milliarden klar. Gewinnzahlen für die ersten neun Monate legt der Konzern traditionell nicht vor.
Positiv sticht hervor, dass die Schäden aus Naturkatastrophen im bisherigen Jahresverlauf deutlich unter dem Vorjahresniveau geblieben sind. Zurich führt das auf weniger Ereignisse und eine „differenzierte Risikoselektion“ zurück – ein Ansatz, der auch bei den großen Wettbewerbern zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Nach dem heutigen Zurich-Update richtet sich der Fokus nun auf den deutschen Branchenprimus: Die Allianz wird am kommenden Freitag (14. November) ihre Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Können diese überzeugen, dürfte es schnell wieder in Richtung des Mehrjahreshochs von 380,30 Euro gehen. Investierte Anleger halten weiter an der Aktie fest, während Neueinsteiger die Quartalszahlen oder eine Besserung des Chartbilds abwarten sollten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.
06.11.2025, 07:59