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Foto: Allianz
28.08.2019 Martin Mrowka

Allianz-Chef: "Ich kann nicht mit Bilanz-Korrekturen auf einen Trump-Tweet reagieren"

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In einer ungewohnten Schimpf-Tirade mit deutlichen Worten hat der Vorstandsvorsitzende des Versicherungs-Riesen seinem Ärger über die aktuelle politische Lage Luft gemacht. Für die Allianz-Aktie wirkt jedoch einen große Übernahme in Brasilien stärker. Nach dem teuren Geschäft geht das DAX-Schwergewicht heute erneut auf Tauchstation. Langfristig bleibt die Aktie haltenswert.

Allianz-Chef Oliver Bäte blickt mit Sorge auf die aktuellen politischen Entwicklungen rund um den Globus. "Das Umfeld ist nicht gerade zum Lachen", sagte Bäte. Die "America First"-Politik von US-Präsident Donald Trump, der Hegemonial-Anspruch Chinas und Unwägbarkeiten in Europa gefährdeten die positiven Effekte der Globalisierung. Die Unsicherheit sei viel größer als in der Vergangenheit. "Ich kann nicht mit Bilanzkorrekturen auf einen Tweet von Trump reagieren."

Neben politischen Unsicherheiten belastet auch die Zinsflaute im Euroraum die Versicherungsbranche. Es fällt den Unternehmen immer schwerer, Gelder gewinnbringend anzulegen. Als sicher geltende Anlagen wie Bundesanleihen werfen so gut wie nichts mehr ab. Zum Teil erhalten Anleger keine Zinsen mehr, sondern zahlen drauf. Für den Kreditnehmer, im Fall von Bundesanleihen also der Staat, bedeutet das faktisch einen Einnahmeüberschuss. Der Negativzins habe nichts mit Ökonomie zu tun. Er sei politisch gewollt, um Schuldner zu entlasten, kritisierte Bäte.

Kritik übte der Allianz-Chef auch am geplanten Provisionsdeckel beim Verkauf von Lebensversicherungen: "Wir möchten eine marktkonforme Lösung." Wenn der Gesetzgeber die Provisionen begrenzen wolle, sollte das für alle Produkte gelten, auch für Pensionsfonds und andere Fonds. Das Bundesfinanzministerium will die Kosten beim Verkauf von Lebensversicherungen deckeln. Die Provision für Vermittler bei Vertragsabschluss soll auf maximal 2,5 Prozent der Bruttobeitragssumme beschränkt werden, die Kunden während der Laufzeit des Vertrages zahlen.

Die Allianz-Aktie gehörte bis zum Nachmittag mit einem Minus von 1,7 Prozent auf 195,44 Euro in schwachem Umfeld zu den größeren Verlierern im deutschen Leitindex. Dabei unterschritt das DAX-Schwergewicht erneut die 200-Tage-Linie, die charttechnisch oft bedeutsam ist.

Allianz (WKN: 840400)

Sowohl das Düsseldorfer Bankhaus Lampe als auch die Commerzbank haben sich kürzlich positiv zur Allianz-Aktie geäußert. Lampe rät nach dem Kauf der Sparten Auto-, Schadens- und Unfallversicherung vom brasilianischen Wettbewerber Sulamérica für 667 Millionen Euro zum "Halten" und einem Kursziel von 230 Euro.

Die Commerzbank beließ Allianz auf "Buy" mit einem Kursziel von 245 Euro. Die Übernahme in Brasilien sei nicht gerade billig, aber strategisch sinnvoll, schrieb Analyst Michael Haid. Der Versicherer verdopple damit seinen Marktanteil in Brasilien. Auswirkungen auf das 2020 erwartete Aktienrückkauf-Programm dürfte der Deal nicht haben, da er durch Erlöse aus dem Verkauf der Anteile am spanischen Gemeinschaftsunternehmen Allianz Popular finanziert werden könne.  (Mit Material von dpa-AFX)

Fundamental sieht es bei der Allianz weiterhin vielversprechend aus. Investierte Anleger sollten weiterhin dabeibleiben, zumal auch die Dividendenrendite von 4,6 Prozent zu den besten unter den DAX-Werten gehört.

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Allianz.

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