Die Pause war nur von kurzer Dauer. MicroStrategy, der unangefochtene Wal unter den börsennotierten Unternehmen, ignoriert den Krypto-Winter und kauft weiter aggressiv zu. Die Strategie von Gründer Michael Saylor bleibt dabei so simpel wie risikoreich: Alles auf Orange.
Ein Blick in das am Montagmorgen veröffentlichte SEC-Filing offenbart die Dimensionen: Für rund 108,8 Millionen Dollar wanderten in der vergangenen Woche weitere 1.229 Bitcoin in die Firmenbilanz. Der durchschnittliche Kaufpreis lag bei 88.568 Dollar pro Coin.
Damit schwillt der Bestand des weltweit größten börsennotierten Bitcoin-Halters auf massive 672.497 Einheiten an. Die Gesamtkostenbasis beläuft sich mittlerweile auf 50,4 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Durchschnittspreis von 74.997 Dollar je Bitcoin über alle Käufe hinweg.
Finanzierung durch die Hintertür
Der Deal folgt dem klassischen „Saylor-Playbook“: Finanziert wurde der Zukauf vollständig durch die Ausgabe neuer Class-A-Stammaktien im Wert von 108,8 Millionen Dollar. Erst in der Vorwoche hatte das Unternehmen seine US-Dollar-Reserven strategisch auf 2,2 Milliarden Dollar aufgestockt.
Ernüchterung statt Euphorie
Die Wall Street reagiert unterkühlt auf die fortgesetzte Verwässerung der Altaktionäre. Während der Bitcoin am Montagmorgen leicht schwächelte und um die Marke von 87.000 Dollar pendelte, gab die MicroStrategy-Aktie vorbörslich nach. Das Papier notierte rund ein Prozent tiefer bei 157 Dollar.
MicroStrategy bleibt seiner Linie treu und kauft antizyklisch in die Marktunsicherheit hinein. Anleger, die nach Bitcoin-Exposure suchen, sollten allerdings weiterhin direkt in Bitcoin investieren, statt das zusätzliche unternehmerische Risiko von Strategy auf sich zu nehmen.
Heute, 15:05