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Aixtron-Aktie: Talsohle durchschritten?

Aixtron-Aktie: Talsohle durchschritten?
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Michael Schröder 30.10.2025, 12:12 Michael Schröder

Aixtron hatte bereits Mitte Oktober vorläufige Quartalszahlen vorgelegt und wegen einer langsamer als erhofften Marktbelebung die Jahresziele gesenkt. Der vorsichtigere Ausblick hatte die Anleger damals nur kurz aufgeschreckt. Mit den heute vorgelegten endgültigen Zahlen keimt nun sogar wieder etwas Hoffnung auf.

Aixtron-Anleger können mit Blick auf das kommende Jahr auf Rückenwind seitens der Solar- und LED-Industrie hoffen. Dem Vernehmen nach gibt es erste Anzeichen für Reinvestitionen in Solar-, ROY-LED- und Micro-LED-Anwendungen durch die Hersteller. Diese Entwicklungen könnten sich im kommenden Jahr positiv auf das Geschäft auswirken.

Nachdem Aixtron Mitte Oktober seinen Jahresausblick vorsichtiger formuliert hatte, sieht Analyst Craig McDowell von JPMorgan im nun veröffentlichten vollständigen Bericht für das dritte Quartal Hinweise auf einige positive Entwicklungen. So betont Aixtron neben dem LED-Geschäft, dass der weitere Ausbau von KI-Rechenzentren ein Treiber für die Nachfrage nach Anlagen im Bereich Optoelektronik bleibt: „Der im zweiten Quartal beobachtete Anstieg der Nachfrage nach Datenkommunikationslasern hat sich im dritten Quartal bestätigt und wird voraussichtlich auch 2026 anhalten.“

Gleichwohl machen die Geschäfte rund um Optoelektronik sowie Anlagen für ROY-LED (rote, orange und gelbe LED) und Micro-LED insgesamt noch einen eher kleinen Umsatzanteil aus. Für eine deutlichere Belebung des Gesamtgeschäfts müsste daher die Nachfrage aus anderen Branchen anziehen.
Seit einiger Zeit spürt Aixtron die Schwäche mehrerer Absatzmärkte. Während die Nachfrage im Bereich Optoelektronik dank des Bedarfs an Lasern für die Datenkommunikation – insbesondere in KI-Rechenzentren – solide bleibt, zeigen sich die Märkte für Leistungselektronik auf Basis von Galliumnitrid (GaN) und Siliziumcarbid (SiC) eher träge. Sie leiden unter einer schwachen Nachfrage etwa nach E-Autos, Smartphones und Laptops.

Branchenexperten hatten daher nach einem zuvor guten Lauf das Jahr 2025 – und möglicherweise auch 2026 – bereits als Übergangsphase für Aixtron eingeordnet. Die langfristigen Perspektiven bleiben jedoch intakt. Rückenwind erwarten Experten etwa durch die Einführung neuer 800-Volt-Architekturen für KI-Rechenzentren, die sowohl GaN- als auch SiC-Chips benötigen. Diese gelten als effizienter als herkömmliche Siliziumchips.

Unternehmen wie Nvidia, Texas Instruments und Infineon entwickeln derzeit 800-Volt-Gleichstrom-Verteilungsarchitekturen. „Das exponentielle Wachstum der künstlichen Intelligenz übersteigt zunehmend die Kapazitäten der aktuellen 54-V-Stromversorgungssysteme in Rechenzentren. Die Umstellung auf eine zentralisierte 800-VDC-Architektur reduziert Leistungsverluste und steigert gleichzeitig Effizienz und Zuverlässigkeit“, erklärte Infineon unlängst.

Aixtron (WKN: A0WMPJ)

Die zuletzt gesenkten Jahresziele sowie die bereits bekannten Eckdaten wurden heute bestätigt. Hinter der erhofften Branchenerholung stehen jedoch weiterhin einige Fragezeichen. Es bleibt abzuwarten, ob der Spezialmaschinenbauer die Talsohle bereits vollständig durchschritten hat. Anleger sollten  daher vorerst an der Seitenlinie bleiben und erst bei klaren positiven operativen Impulsen wieder einsteigen.

Enthält Material von dpa-AFX

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