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23.07.2014 ‧ Werner Sperber

Adidas: Danke für jedes Kursmassaker; Börsenwelt Presseschau II

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Die Experten der Prior Börse verweisen auf den seit Januar von 91 auf 72 Euro gesunkenen Aktienkurs von Adidas, wobei der Notierung erstaunlicherweise nicht einmal der Weltmeistertitel der von Adidas ausgestatteten deutschen Fußballsenioren in Brasilien half (Anmerkung der Redaktion: Wenn die Aktie eines Unternehmens den Anlegern weniger wert wird, dann bezeichnen das Journalisten gerne als Blutbad oder Massaker.). Natürlich belasten die geopolitischen Risiken im Nahen Osten und in der Ukraine. Die Sanktionen der Weltgemeinschaft können sich verheerend auf den Absatz in Russland auswirken, was ein wichtiger Markt für Adidas ist (Anmerkung der Redaktion: Es ist falsch von Sanktionen der Weltgemeinschaft zu schreiben. Tatsächlich bestrafen lediglich die regional weit entfernten und wirtschaftlich von Russland beziehungsweise von russischen Gaslieferungen unabhängigen USA und in weniger strenger Form die Europäische Union Russland. Genau deswegen baut der angebliche Freund USA derzeit Druck auf und fordert etwa ein Ende der Waffenlieferungen an Russland. Das wiederum stört vor allem Frankreich, die gerade zwei Kriegsschiffe für 1,2 Milliarden Euro ausliefern. US-Präsident Barack Obama und sein Außenminister John Kerry erdreisten sich sogar von einem "Weckruf für Europa" zu sprechen.). Weitere Probleme von Adidas sind die wohl erlahmende Weltwirtschaft sowie die Belastungen aus den zueinander im Wert schwankenden Währungen. Am 7. August sollen die Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Jahres vorgelegt werden, welche erneut schwach ausfallen könnten. Allerdings beträgt das Kurs-Umsatz-Verhältnis von Adidas lediglich knapp 1,0. Der anhand der operativen Marge beinahe doppelt so profitable Konkurrent und Weltmarktführer Nike wird mit einem KUV von 2,4 bewertet. Im vergangenen Jahr verdiente Adidas 4,01 Euro je Aktie. Die Experten der Prior Börse schätzen, dieser Betrag steigt jährlich um 0,50 Euro. Der Gewinn dürfte also im Jahr 2017 sechs Euro pro Anteil betragen, was ein sehr günstiges KGV von 12 für das überübernächste Jahr bedeuten würde. Die Dividende könnte von 1,50 auf 1,70 Euro angehoben werden, was einer Dividendenrendite von 2,4 Prozent entspräche. "Fundamental macht die Aktie wieder Spaß", deswegen sollten langfristig orientierte Anleger "jeden neuen Kursdämpfer als ein Geschenk (…) sehen".

(Allgemeine Anmerkung der Redaktion: Wenn ein ehrbarer Kaufmann die Firma eines anderen ehrbaren Kaufmanns kaufen möchte oder wenn die Aktienkurse um 20 Prozent oder auch mal zehn Prozent sinken, dann dürfen Leser gerne martialische Begriffe lesen. Da ist dann von einer Kriegs-Kasse die Rede, von Kämpfen, ja Schlachten und von Blutbädern und selbst vor dem Begriff Massaker schrecken die Journalisten nicht zurück. Martialisch bedeutet kriegerisch und das ist Furcht einflößend, deswegen ist das schlecht und deswegen schreiben die gleichen bluttriefenden Journalisten auch lieber martialisch als kriegerisch. Wenn allerdings tatsächlich Menschen ermordet, zerfetzt, verstümmelt werden, wenn tatsächlich Bestien in Menschengestalt Blutbäder und Massaker und unbeschreibliches Gräueltaten in den von den westlichen, also per se guten, Ländern anerkannten oder nicht anerkannten Kriegen begehen, dann beschränken sich diese vorher noch blutgeifernden Journalisten und schreiben von Toten und Umgekommenen, von bewaffneten Konflikten, asymetrischen Bedrohungen oder geopolitischen Risiken, von Freiheitskämpfern, wie etwa den Mudschaheddin in Afghanistan (solange die noch gegen russische Soldaten gekämpft haben), von Separatisten, etwa in der Ukraine, von Terroristen, etwa in Afghanistan (als die Freiheitskämpfer sekundenschnell zu Taliban geworden sind), je nach dem politischen Gutdünken oder dem, was die Politiker aufgrund ihrer heimlichen Gelüste diesen unabhängigen Journalisten vorschreiben. Sollte allerdings ein Mensch aus einem westlichen Land in einer solchen asymetrischen Bedrohungslage oder bei einem gewöhnlichen Unfall zuhause auch nur verletzt werden, darf wieder gemetzelt werden, dabei schmeißen die Journalisten umso mehr mit Blut um sich, je mehr der geschädigte Deutsche oder US-Amerikaner verdient hat oder je höher er in der politischen Hierarchie steht. Die Leser müssen nach Ansicht solcher Journalisten also ein sehr seltsames Gemüt haben, wenn sie einmal das Wort Massaker vertragen können und einmal nicht. Solche Journalisten verzerren alleine durch ihre Wortwahl die Wahrheit. Solche Journalisten sollen ihre Leser, Hörer, Zuschauer wahrheitsgemäß informieren und ihnen die Hintergründe und Zusammenhänge erklären?)


Börsenwelt Presseschau (Aus gegebenem Anlass: Der vorhergehende Text ist von der genannten Publikation übernommen sowie üblicherweise sinnwahrend gekürzt und verständlicher formuliert. Anmerkungen der Börsenwelt-Redaktion stehen ausschließlich in Klammern und sind mit dem Vorsatz "Anmerkung der Redaktion" gekennzeichnet. Eine Presseschau gibt Texte anderer Presseorgane wieder, ohne deren Sinn zu verändern. Kollege H. G. hat auf folgendes hingewiesen: Die Bezeichnung "endlos laufender Call-Optionsschein" ist nicht korrekt beziehungsweise irreführend, denn Optionsscheine (im strengen Sinne) haben immer eine Laufzeit. Korrekt müsste es "Turbo-Call-Optionsschein" etc. heißen. Im Sinne der leichteren Lesbarkeit behalten wir jedoch die Formulierung "endlos laufender Call-Optionsschein" bei.)




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