Der US-amerikanische Diagnostik-Riese Abbott Laboratories, der vor allem in der Corona-Pandemie mit einem umfangreichen Testangebot für Aufsehen gesorgt hat, muss mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr kleinere Brötchen backen. Anleger straften den Wert nach einer Prognosesenkung am Donnerstag um über acht Prozent ab.
Abbott steigerte den Umsatz im zweiten Quartal um 7,5 Prozent auf 11,14 Milliarden Dollar, Analysten hatten nur 11,06 Milliarden Dollar auf dem Zettel. Unter dem Strich verdienten die Amerikaner 1,26 Dollar je Aktie (Schätzung: 1,25 Dollar).
Überschattet wurden die leicht besser ausgefallenen Zahlen von schwächeren Prognosen. Abbott erwartet, dass im dritten Quartal 2025 1,28 bis 1,32 Dollar je Aktie hängen bleiben. Analysten rechneten hingegen mit 1,34 Dollar.
Entsprechend wird der Diagnostik-Spezialist mit Blick auf das laufende Jahr vorsichtiger: Der bereinigte Gewinn pro Papier soll sich zwischen 5,10 und 5,20 Dollar einfinden (zuvor: 5,05 bis 5,25 Dollar). Das organische Umsatzwachstum soll zwischen sechs und sieben Prozent betragen. Auch hier haben sich Analysten mit einem Absatzplus von 7,37 Prozent mehr ausgerechnet.
Durch den Kursrutsch von über acht Prozent hat sich das charttechnische Bild bei der Aktie von Abbott Laboratories nun deutlich eingetrübt. Die Analysten von Jefferies sehen in dem scharfen Rücksetzer eine Chance: Der Wert wurde von "Hold" auf "Buy" hochgestuft. Kursziel: 145 Dollar.
Abbott Laboratories hat sich mit den Zahlen zum zweiten Quartal nicht mit Ruhm bekleckert. Die Aktie befindet sich seit Anfang März 2023 auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR und liegt nun nur noch wenige Prozentpunkte im Plus. Anleger sollten den Stopp bei 89 Euro beachten und vorerst von einem Einstieg auf der Long-Seite absehen. Dafür bedarf es erst neuer charttechnischer Impulse.
18.07.2025, 07:50