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06.10.2014 Florian Söllner

Der Albtraum von Apple und Ebay hat einen Namen

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Carl Icahn. Wenn er kommt, ist Stress angesagt. Der New Yorker Multi-Milliardär und Großinvestor hat ein Geschäftsmodell perfektioniert, um mit aggressiven Methoden Profite aus Unternehmen zu ziehen. Für die Chefs der Firmen wird es dabei stets ungemütlich, Aktionäre gewinnen aber häufig. So sorgte Icahn schon gegen die ursprüngliche Absicht von Tim Cook für ein Aktienrückkaufprogramm. Computerbauer Dell hatte ähnliches erlebt. Auch Ebay-Chef John Donohoe knickte schließlich ein – Ebay wird Paypal abspalten.

Im März war das Ringen um Paypal eskaliert. Während Ebay 5 Gründe vorlegte, wieso Ebay und Paypal zusammen bleiben sollten, argumentierte Icahn ganz anders. Eine unabhängigere Paypal könne sich auch anderen Partnern öffnen. Wedbush-Analyst Gil Luria Luria sieht sogar Interesse seitens American Express, Mastercard oder Visa, eine unabhängige PayPal zu besitzen. Analyst Robert Baird sagte Anfang des Jahres, der Kauf von Ebay (inklusive der Bezahltochter PayPal) sei eine "home run" - Möglichkeit für Google.

Carl Icahn: Cowboy-Investor
Far Rockaway im New Yorker Stadtteil Queens liegt am schönen Ozeanstrand. Doch der Schein trügt: Die Gegend ist ein Pflaster für die harten Jungs. Icahn ist hier aufgewachsen. Seinen Hedgefonds-Konkurrenten Bill Ackman bezeichnete er als Heulsuse, die früher auf dem Schulhof in Queens verprügelt worden wäre. Der 78-jährige Icahn ist ein Cowboy-Investor der alten Schule - und seit den legendären Übernahmeschlachten der 1980er Jahre groß mit dabei. Er diente Regisseur Oliver Stone als Vorbild für den skrupellosen Spekulanten "Gordon Gekko" im Hollywood-Blockbuster "Wall Street".

21 Milliarden Euro
Icahn ist ein Haudegen, aber er gehört nicht zum alten Eisen. Selten machte der gefürchtete Großinvestor mehr von sich reden als dieser Tage: Ob Milliardenpoker um amerikanische Billigketten ("Dollar Stores") oder Kasinos in der Osküsten-Glückspielhochburg Atlantic City - sein Hedgefonds hat die Finger überall im Spiel. Icahn scheint angriffslustiger denn je und sitzt auf einer prallen Kriegskasse. Laut "Forbes" ist er 25,7 Milliarden Dollar (20,5 Mrd Euro) schwer. Der reichste Mann der Wall Street scheut noch immer keinen Konflikt, solange er damit Geld verdienen kann.

Die Strategie ist simpel: Icahn legt sich ein Aktienpaket zu und droht mit Aufstand. Ziel ist stets, die kurzfristigen Profite im Sinne der Aktionäre zu steigern, deshalb kann er leicht andere Investoren auf seine Seite ziehen. So gelingt es immer wieder, mit relativ geringen Beteiligungen den Willen durchzusetzen. Für Firmen bedeutet das: Kosten senken, Dividenden erhöhen und Aktien zurückkaufen, um den Kurs anzuheben.
Letzte Woche kündigte Ebay an, sich von PayPal zu trennen. Donahoe muss den Chefposten räumen. Ein großer Triumph für Icahn. "Verwaltungsrat und Management handeln verantwortungsvoll - vielleicht etwas zu spät", ließ er verlauten.

Welche Auswirkungen der Paypal-Deal auf die Ebay-Aktie hat, lesen Sie in der neuen AKTIONÄR-Ausgabe 42/2014.

(Mit Material von dpa-AFX)

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