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28.04.2016 Nikolas Kessler

Deutsche Börse macht weniger Gewinn – LSE-Fusion im Plan

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Deutsche Börse

Die Deutsche Börse hat am Mittwochabend die Zwischenbilanz für das erste Quartal vorgelegt. Zwar hat der DAX-Konzern weniger verdient als im Vorjahreszeitraum, die Erwartungen der Analysten hat das Unternehmen aber erfüllt. Im schwachen Gesamtmarkt fällt die Aktie am Donnerstagvormittag etwas zurück.

Im Zuge der Turbulenzen an den Kapitalmärkten zu Jahresbeginn hat der deutsche Börsenbetreiber von einer höheren Handelsaktivität profitiert und konnte seinen Nettoerlös um acht Prozent auf 648,5 Millionen Euro steigern. Höhere Kosten zehrten dies aber auf. Unter dem Strich stand schließlich ein Gewinnrückgang von knapp acht Prozent auf 205,4 Millionen Euro, wie der DAX-Konzern mitteilte.

Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) wuchs um gut neun Prozent auf 349,5 Millionen Euro. Dass davon unter dem Strich weniger ankam, liegt auch an höheren Zinslasten. Der Konzern hatte für zwei Übernahmen im vergangenen Jahr seine Schulden erhöht. Zudem hatten Sondereffekte im ersten Quartal 2015 dem Börsenbetreiber geholfen. Die Zahlen lagen im Rahmen der Erwartungen von Analysten.

Prognose bestätigt

An ihrer Prognose hielt die Deutsche Börse trotz des schwächeren Jahresauftakts fest. Demnach sollen die Erlöse weiter um fünf bis zehn Prozent steigen, der Gewinn um 10 bis 15 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte die Deutschen Börse Nettoerlöse von knapp 2,4 Milliarden Euro und einen Überschuss von 665,5 Millionen Euro erwirtschaftet.

Bei Fusionsplänen auf Kurs

Bei der geplanten milliardenschweren Fusion mit der Londoner Börse sieht sich Vorstandschef Carsten Kengeter auf Kurs: "Wir arbeiten intensiv an der Vorbereitung aller notwendigen Genehmigungen und liegen hier voll im Plan." Der Frankfurter Börsenbetreiber und die London Stock Exchange (LSE) hatten im März offiziell angekündigt, sich zusammenschließen zu wollen. Dabei soll die Deutsche Börse künftig mit 54,4 Prozent die Mehrheit an dem fusionierten Konzern halten.

Analysten sind allerdings noch skeptisch, ob das Geschäft gelingt. So müssen etwa die Wettbewerbsschützer der Europäischen Kommission zustimmen. Auch das Land Hessen kann als Lizenzgeber für den Betrieb an der Frankfurter Börse die Fusion untersagen. Und schließlich droht auch noch ein Konkurrenzangebot von einem der Börsenbetreiber in den USA. Das könnte den Deal für die Deutsche Börse teurer machen.

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Auch wenn die Übernahme längst noch nicht in trockenen Tüchern ist, bleibt die Aktie Deutsche Börse vor allem für konservative Anleger ein interessantes Investment. Das Papier ist im Peer-Group-Vergleich günstig bewertet. Charttechnisch könnten zudem der Sprung über die 200-Tage-Linie im Bereich von 78 Euro und ein Ausbruch aus dem Abwärtstrend frische Impulse liefern.

(Mit Material von dpa-AFX)

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