Oops! She did it again. Nein, die Rede ist nicht von Britney Spears, die mit dem gleichnamigen Lied im Jahr 2000 einen riesigen Hit landete, sondern von Fed-Chefin Janet Yellen. Sie hat mit ihren moderaten Tönen gestern die Zinsangst aus dem Markt genommen. Der Dollar verlor gegenüber Euro und Yen und der Goldpreis konnte um 1,5 Prozent anziehen.
Nun, dass Yellen moderate Töne angeschlagen hat, verwundert nicht besonders. Ich hatte es gestern bereits in Goldfolio geschrieben. Der GDP NOW Index ist zuletzt deutlich gefallen und deutet nur noch auf ein Wachstum der US-Wirtschaft im ersten Quartal von 0,6 Prozent hin. Und damit steht die US-Wirtschaft möglicherweise weit näher an einer Rezession als viele wahr haben wollen. Eine Zinsanhebung wäre in diesem Umfeld eher kontraproduktiv. Und sollte es im April nicht klappen, dann wird es eng für die Fed. Kurz vor den Wahlen wird die Fed sicherlich keinen Zinsschritt durchführen, um sich nicht dem Vorwurf der Parteilichkeit auszusetzen.
Keine Euphorie
Dennoch: Goldanleger sollten nicht gleich in Euphorie verfallen. Die letzte Rallye bei Gold, die durch Kommentare von Janet Yellen ausgelöst worden ist, dauerte ziemlich genau 24 Stunden – dann war sie auch schon wieder abverkauft. Aus charttechnischer Sicht kann erst Entwarnung gegeben werden, wenn der Goldpreis deutlich über 1.280 Dollar ausbricht und damit ein neues 52-Wochen-Hoch generiert.
Hat die Rallye diesmal mehr Bestand? Charttechnisch steht noch immer das Korrekturziel bei 1.180 Dollar im Raum. Doch der Goldpreis hat sich in den vergangenen Wochen selten an seinen Fahrplan gehalten. Und so könnte auch diesmal gelten: Erwarten Sie das Unerwartete.
Dieser Text erschien schon im Goldtelegramm. Für das Goldtelegramm können Sie sich kostenlos unter www.goldfolio.de anmelden.