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26.05.2022 Martin Mrowka

Bavarian Nordic im Aufwind: Spanien will Affenpocken-Impfstoff bestellen

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Bavarian Nordic

Die Affenpocken breiten sich aus. Außerhalb Afrikas, wo die meist milde verlaufende Virus-Erkrankung endemisch ist, wurden bereits mehr als 200 Fälle registriert. In Europa sind vor allem Großbritannien, Spanien und Portugal betroffen. Spanien hat nun angekündigt, den weltweit einzigen Impfstoff gegen die Affenpocken bei Bavarian Nordic zu bestellen. 

Insgesamt 19 Länder, in denen die Krankheit normalerweise nicht vorkommt, hätten mindestens einen Fall bestätigt, erklärte das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) am Mittwochabend. Die meisten bestätigten Fälle konzentrieren sich auf drei europäische Länder: Großbritannien (71 Fälle), Spanien (55) und Portugal (37). In Europa wurden insgesamt 191 Fälle bestätigt, dazu kommen 15 in Kanada, neun in den USA, zwei in Australien, einer je in Israel sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten. Verdachtsfälle wurden in der Bilanz nicht mitgezählt.

Vor wenigen Tagen hatte Bavarian Nordic bekannt gegeben, dass das Unternehmen einen Vertrag mit einem zunächst nicht genannten europäischen Land abgeschlossen hat, um seinen Imvanex-Pockenimpfstoff als Reaktion auf neue Fälle von Affenpocken zu liefern. Dieser weise eine 85-prozentige Wirksamkeit auf.

Spanien bestellt Affenpocken-Impfstoff

Wie die Agentur Reuters am Mittwochabend meldete, will Spanien bei Bavarian Nordic den Impfstoff gegen Affenpocken bestellen. Das Mittel Imvanex werde gleichmäßig an die spanischen Regionen verteilt, sagte demnach Gesundheitsministerin Carolina Darias. Eine Menge gab sie nicht an.

Deutschland hat nach Angaben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) "bis zu 40.000 Dosen" des Pocken-Impfstoff bestellt.

Das Serum hat bislang lediglich Zulassungen der US-Gesundheitsbehörde FDA und ihrem kanadischen Pendant. Bavarian Nordic befindet sich jedoch im Dialog mit mehreren anderen Regierungen über die Lieferung des Impfstoffs und erkundet Möglichkeiten für eine längerfristige Zusammenarbeit, um Vorräte für die künftige Vorsorge aufzubauen.

Das Unternehmen hat 1,4 Millionen fertige Fläschchen seines Affenpocken-Impfstoffs in Reserve, der dazu beitragen könnte, die weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen. Der Sprecher von Bavarian Nordic, Rolf Sass Sørensen, bestätigte, dass eine Produktion von 30 Millionen Dosen jährlich möglich sei (DER AKTIONÄR berichtete).

In Europa ist Imvanex bisher nur für die als ausgestorben geltenden Pocken beim Menschen zugelassen. Beispielsweise in Großbritannien werde das Vakzin aber auch "Off-Label", also ohne entsprechende Zulassung eingesetzt, so Sørensen weiter.

Umsatzprognose angehoben

Bavarian Nordic hat den Anlegern am Mittwoch einen höheren Jahresumsatz in Aussicht gestellt und einen möglicherweise geringeren operativen Verlust. Das Unternehmen investiert kräftig in die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Respiratorische Synzytial-Virus sowie einen Covid-19-Booster. Der Umsatz werde im laufenden Jahr nun zwischen 1.300 und 1.500 Millionen nach zuvor 1.100 bis 1.400 Millionen Dänische Kronen erwartet.

Die Aktie von Bavarian Nordic hat nach Bekanntwerden der ersten Affenpocken-Fälle bereits kräftig zugelegt. An der Heimatbörse Kopenhagen stieg der Wert vom Allzeittief am 9. Mai bei 115,75 Dänische Kronen zwischenzeitlich auf 222,50 Kronen. Im deutschen Handel schoss die Aktie von 16,70 Euro zeitweise bis auf 33,30 Euro nach oben. Am Donnerstag-Vormittag notiert Bavarian Nordic nun bei 28,39 Euro (siehe Chart des Tradegate-Handels).

Bavarian Nordic (WKN: 917165)

Sollten sich die Länder zu Massenimpfungen gegen die Affenpocken entscheiden, dürfte Bavarian Nordic (und die Aktie) wohl einer der Hauptprofiteure sein. Aber auch ohne die derzeitige Sonderstory bietet Bavarian Nordic eine spannende Investmentchance. Anleger sollten sich jedoch bei dem recht marktengen Wert (Marktkapitalisierung etwa 2,0 Milliarden Euro) auf stark schwankende Kurse einstellen und Orders unbedingt limitieren.

Anleger, die mehr zu dem Wert erfahren wollen, finden eine ausführliche Analyse sowie eine neue Bewertung in der neuen Ausgabe 22/2022 des AKTIONÄR, die Sie hier herunterladen können.

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