Trotz der Verfügbarkeit des Alzheimer-Medikaments Leqembi (Lecanemab) vom Forschungsduo Eisai respektive Biogen ist der Bedarf an Therapien zur Behandlung der Demenzform weiterhin extrem hoch. Sanofi will sich nun einen Hoffnungsträger gegen Alzheimer unter den Nagel reißen, der sich in der klinischen Entwicklungsphase befindet.
Sanofi greift nach der Biotech-Gesellschaft Vigil Neuroscience. Der französische Pharma-Konzern bietet 8,00 Dollar je Aktie (Gesamtwert: 470 Millionen Dollar), was einem Aufschlag von gut 246 Prozent gegenüber dem gestrigen Schlusskurs entspricht. Darüber hinaus können die Aktionäre von Vigil Neuroscience zwei weitere Dollar erhalten, wenn die Substanz VG-3927 den ersten Produktumsatz generiert.
Wie die Dealstruktur zeigt, hat es Sanofi in erster Linie auf den Alzheimer-Hoffnungsträger VG-3927 abgesehen (siehe Pipeline). Die Substanz befindet sich allerdings erst in der Phase 1 der klinischen Entwicklung. Bis zu einem potenziellen Markteintritt ist es noch ein weiter Weg, Studienrückschläge nicht ausgeschlossen. Gerade im Kampf gegen Alzheimer gab es in den zurückliegenden Jahren immer wieder herbe Forschungsenttäuschungen.
"Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Team von Sanofi, um die Ressourcen, die breite Plattform und das weitreichende Netzwerk von Sanofi zu nutzen, um die Entwicklung von VG-3927 für die potenzielle Behandlung der Alzheimer-Krankheit - einer verheerenden Krankheit mit erheblichem ungedecktem Bedarf - vollständig zu erschließen und zu beschleunigen", so Vigil-CEO Ivana Magovčević-Liebisch zur geplanten Übernahme durch den Pharma-Riesen.
Eine weitere Übernahme im Biotech-Sektor. Ob sich diese auch für Sanofi auszahlen wird, müssen weitere Studiendaten zeigen. Bis zu einer potenziellen Zulassung wird noch viel Zeit ins Land gehen. Die Aktie von Sanofi befindet sich derzeit nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
22.05.2025, 08:45