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Foto: Symbiont/iStockphoto
27.03.2023 Julian Weber

Volkswagen: Verzockt

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Volkswagen Vz.

Über die Software-Tochter Cariad wollte Volkswagen ein eigenes Betriebssystem für alle Konzernmarken entwickeln. Jedoch hat sich der Autobauer hier scheinbar verkalkuliert. Es kam regelmäßig zu Verzögerungen und die Kosten explodierten. Wie das Handelsblatt nun berichtet, will VW bei Cariad nun massiv Kosten einsparen.

Das Handelsblatt beruft sich auf Informationen aus Konzernkreisen. Angeblich will VW bei der Software-Tochter bereits 2023 einen Betrag im dreistelligen Millionenbereich einsparen. Die ursprünglich geplanten Investitionen von 1,4 Milliarden Euro im Jahr musste der Autobauer schnell als zu niedrig erkennen. Zuletzt wuchs der Betrag auf jährlich 2,5 Milliarden Euro. Dennoch kam Cariad bei der Entwicklung nicht schnell genug voran, weshalb die Einführung mehrerer Modelle, darunter Flaggschiffe wie der Audi Landjet oder das VW-Prestigeprojekt Trinity, verschoben wurde.

Ein Grund, weshalb Volkswagen beim Thema Software mit deutlichen Einsparungen plant ist, dass man nun verstärkt auf Kooperationen setzen will. So steht in Wolfsburg die Software von Google hoch im Kurs. Der Tech-Konzern ist der Autobranche zuletzt entgegengekommen und bietet neben dem Betriebssystems Google Automotive Services nun auch „Google built in“ an. Hierüber lassen sich Google-Apps wie etwa Maps ins Auto integrieren, während die Autobauer die Hoheit über die Software behalten. Der Vorteil liegt darin, dass etwa Volkswagen die Kontrolle über wertvolle und sicherheitsrelevante Daten behält.

Schritt zurück

Cariad war ein Projekt, welches vom ehemaligen VW-Chef Herbert Diess ins Leben gerufen und verteidigt wurde. Sein seit September amtierender Nachfolger Oliver Blume ist dagegen wesentlich offener gegenüber Kooperationen und kämpfte bereits als CEO der Konzerntochter Porsche für die Integration von fremder Software. Diesen Weg scheint Blume nun auch bei VW weiterzugehen.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Da es bei Cariad regelmäßig zu Verzögerungen kam und die Kosten explodierten, wäre die Öffnung gegenüber Tech-Konzernen der richtige Schritt. Die Probleme bei der VW-Softwaretochter kritisierte DER AKTIONÄR bereits mehrfach. Auch hinsichtlich des Produktportfolios ist bei den Wolfsburgern eine gewisse Skepsis angebracht. Die Aktie ist derzeit nur eine Halteposition.

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