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29.09.2021 Tim Temp

Volkswagen: So reagiert VW auf den Chipmangel

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Der Lieferengpass bei wichtigen Bauteilen wie Mikrochips bereitet besonders den Autobauern immer größere Sorgen. Entsprechend durchwachsen ist auch die Entwicklung der Volkswagen-Aktie in den vergangenen Monaten. VW und andere Automobilhersteller versuchen mit neuen Maßnahmen den Schaden zu begrenzen.

Der Mangel an Mikrochips ist dramatisch - und wegen der Lieferkrise macht bei Autokonzernen nun ein eher unschön klingender Begriff die Runde: "Halden-Produktion". Ob Bordrechner oder Sensor: In modernen Wagen steckt überall Elektronik. Doch die Versorgung mit Elektronikteilen stockt weiter. Wie lange noch, weiß niemand genau. Große Fahrzeug- und Lastwagenbauer sind gezwungen, unfertige Modelle erst einmal auf den Werkshof zu stellen. In der Hoffnung, sie baldmöglich nachrüsten und ausliefern zu können.

Dass überschüssige Autos sich phasenweise in rauen Mengen auf dem Fabrikgelände oder eigens reservierten Abstellflächen ansammeln, ist in der Tat nichts Ungewöhnliches. Doch in der aktuellen Chipflaute sind die Vorzeichen anders. Bei konjunkturellem Absatzschwund wie nach der globalen Finanzkrise 2007/2008 stauen sich die Wagen, bis die Nachfrage wieder anspringt und Hersteller ihre Überkapazitäten in der Fertigung angepasst haben. Auch in den ersten Monaten der Corona-Krise im Frühjahr und Sommer 2020 war das vielerorts so. Nun können Fahrzeuge nicht ausgeliefert werden, obwohl die Nachfrage da ist.

Die einzelnen Marken des Volkswagenkonzerns nutzten jede Chance zur Produktion, heißt es. "Dazu gehört auch die Möglichkeit, Fahrzeuge zunächst unfertig zu bauen, um sie unverzüglich nachzurüsten, sobald die entsprechenden Halbleiter und Bauteile wieder vorrätig sind." Das komme aber nur infrage, falls der Mehraufwand nicht zu groß werde. "Bei jeder Marke gibt es konkrete Planungen für die Fertigstellung der Fahrzeuge, um sie sukzessive an den Handel und schnellstmöglich unseren Kunden zu übergeben."

Gleichzeitig bremst der Chipengpass auch die laufende Produktion aus, weitere Kurzarbeit folgt. Im VW-Stammwerk Wolfsburg kann diese Woche bis Donnerstag nur an einer Montagelinie in einer Schicht gearbeitet werden. Laut Einkaufschef Murat Aksel ließ sich im ersten Halbjahr insgesamt schon eine hohe sechsstellige Stückzahl nicht produzieren, der Manager will "engere Partnerschaften" mit der Halbleiterbranche.

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Das doch Problem ist ein beharrliches. VW-Chefkontrolleur Hans Dieter Pötsch sagte der Deutschen Presse-Agentur jüngst am Rande der Automesse IAA Mobility: "Wir müssen uns damit auseinandersetzen, dass wir bis ins erste Halbjahr 2022, vielleicht noch weitergehender mit Auswirkungen zu rechnen haben." Konzernchef Herbert Diess deutete an, die Vertragsstrukturen mit der Chipindustrie zu überprüfen: "Dann müssen wir uns wahrscheinlich direkter mit Halbleiterherstellern abstimmen und auch dort längerfristige Volumenzusagen eingehen."

Nicht nur VW leidet unter dem Chip-Mangel und so suchen die Autobauer dringend nach Lösungen oder bemühen sich zumindest um Schadensbegrenzung. Die Anleger nehmen die Probleme natürlich wahr und so wundert es nicht, dass die Aktie weiter mit dem Abwärtstrend kämpft. Eine technische Entwarnung kann erst gegeben werden, wenn der Kurs den GD200 bei der psychologisch wichtigen 200-Euro-Marke zurückerobert. 

Mit Material von dpa-afx

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