Thyssenkrupp Nucera: Aktie zieht an – das steckt dahinter

Der Elektrolysespezialist Thyssenkrupp Nucera hat einen potenziellen neuen Großauftrag an Land gezogen. Bei den Anlegern kommt die Nachricht gut an: Die Aktie legte zwischenzeitlich über sechs Prozent zu und notiert aktuell noch mit rund vier Prozent im Plus.

Das australische Unternehmen Progressive Green Solutions (PGS) hat Thyssenkrupp Nucera als bevorzugten Partner für Elektrolyseure mit einer Leistung von 1,4 Gigawatt ausgewählt. Die Technologie soll beim sogenannten Mid-West Green Iron Project in Westaustralien zum Einsatz kommen. Ziel ist es, jährlich rund sieben Millionen Tonnen klimafreundlicher Eisenpellets herzustellen. Etwa die Hälfte davon wird direkt vor Ort zu 2,5 Millionen Tonnen „grünem“ Hot Briquetted Iron (HBI) weiterverarbeitet.

Die geplante Anlage wird vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben, nutzt grünen Wasserstoff sowie lokal gewonnenes Magnetit-Eisenerz und könnte damit die CO₂-Emissionen im Vergleich zur klassischen Stahlproduktion um bis zu 90 Prozent reduzieren. Die ersten Exporte sind für 2029 vorgesehen.

Das Projekt befindet sich allerdings noch im frühen Stadium und hängt von einer finalen Investitionsentscheidung ab. Finanzielle Beiträge zum Umsatz und Ergebnis von Nucera erwartet der Konzern daher frühestens ab dem Geschäftsjahr 2026/27.

„Die Zusammenarbeit zwischen PGS und Thyssenkrupp ucera ist ein spannender Schritt, um die Möglichkeiten der Erzeugung grünen Eisens in Australien zu erschließen und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck der Stahlerzeugung weltweit zu reduzieren“, so Johann Rinnhofer, CEO von Thyssenkrupp Nucera Australia.