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Xiaomi und Tencent mit Zahlen – kein Handel mit Evergrande

Xiaomi und Tencent mit Zahlen – kein Handel mit Evergrande
Foto: Shutterstock
Tencent Holdings Ltd. -%
Lars Friedrich 23.03.2022, 16:48 Lars Friedrich

Gemischtes Bild bei chinesischen Internet-Aktien: Tencent wächst so langsam wie nie. Das kommt zwar erwartungsgemäß, der Kurs der Aktie verliert trotzdem deutlich. Xiaomi konnte dagegen mit seinen aktuellen Zahlen ein Abrutschen seines Aktienkurses verhindern – wohl auch dank eines Schachzugs, den Alibaba vorgemacht hat.

Tencents Online-Werbeumsätze sind erstmals rückläufig und haben die Erwartungen der Analysten verfehlt. Der Gaming-Umsatz in China stieg nur um ein Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Grund: China hat seit acht Monaten keine Genehmigungen für neue Spiele erteilt und Spielzeiten für Minderjährige weiter begrenzt.

Insgesamt wuchs der Umsatz nur 8 Prozent auf 144,2 Milliarden Yuan (22,6 Milliarden Dollar), lag damit aber halbwegs im Rahmen der Erwartungen. Aufgrund eines Einmaleffekts lag der Gewinn deutlich über den Erwartungen. Erfolgreich liefen das Gaming-Geschäft im Ausland sowie der Fintech/Cloud-Bereich.

Werbeumsätze und neue Spiele in kommenden Quartalen versprechen wieder mehr Wachstum, wobei unklar ist, wann Chinas Behörden wieder neue Spiele freigeben.

Im Gegensatz zu Alibaba und Xiaomi wird Tencent vorerst keine Aktien zurückkaufen. Tencent fällt heute rund sechs Prozent.

Tencent (WKN: A1138D)

Xiaomi hat mit seinem Jahresumsatz die Erwartungen der Analysten übertroffen und ein Rückkaufprogramm in Höhe von umgerechnet 1,3 Milliarden Dollar angekündigt. Der Umsatz ist 2021 um 33,5 Prozent auf 328 Milliarden Yuan gestiegen (erwartet: knapp 325 Milliarden). Der bereinigte Überschuss im vierten Quartal stieg knapp 40 Prozent auf 4,5 Milliarden Yuan.

Der Kurs der Xiaomi-Aktie konsolidiert nach der jüngsten Aufwärtsbewegung.

Xiaomi (WKN: A2JNY1)

Situation bei Evergrande weiter äußert kritisch

Bei Evergrande ist seit Montag der Handel in Hongkong – mal wieder – ausgesetzt, um Insider-Handel im Zuge einer geplanten Restrukturierung zu vermeiden. Das betrifft auch Evergrande Property Services Group und China Evergrande New Energy Vehicle Group. Der chinesische Immobilien-Gigant ist extrem verschuldet und kann seinen Jahresabschluss nicht fristgerecht vorlegen. Außerdem gibt es Ärger, weil Banken umgerechnet rund zwei Milliarden Euro, die als Sicherheiten von Evergrande Property Services hinterlegt wurden, blockieren. Evergrande wurde davon anscheinend überrascht.

Das Sentiment rund um China-Aktien hat sich zuletzt zwar aufgehellt, ein Einstieg bei Tencent und Xiaomi drängt sich jedoch nicht auf. Beide Aktien laufen nicht besonders stark. Zudem bleibt abzuwarten, ob sich die jüngsten Anstiege nicht noch als Bärenmarktrallys entpuppen. DER AKTIONÄR rät grundsätzlich dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren. Mehr dazu in der kommenden AKTIONÄR-Ausgabe (ab heute Nacht als E-Paper erhältlich).

Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.

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