Microsoft buhlt um Europas Vertrauen. Mit dem Bekenntnis zur Gesetzestreue, der Zusicherung von Cybersicherheit und massiven Investitionen in die europäische Cloud- und KI-Infrastruktur will der Tech-Riese das wachsende Misstrauen zerstreuen.
Unter dem Eindruck wachsender geopolitischer Spannungen befürchten viele Europäer Eingriffe der US-Regierung in Datenschutzmechanismen und Verstöße gegen EU-Verordnungen. In Reaktion auf den allgemeinen Vertrauensverlust gegenüber den US-Tech-Firmen seit dem Wiedereinzug von Donald Trump ins Weiße Haus sendet Vice Chair and President Brad Smith ein wichtiges Signal: Der Tech-Konzern garantiert Europa Datenschutz, Cybersicherheit und Rechtskonformität – unabhängig von politischen Unwägbarkeiten jenseits des Atlantiks.
„Als multinationales Unternehmen glauben wir an transatlantische Beziehungen, die gegenseitiges Wirtschaftswachstum und Wohlstand fördern“, schrieb Smith in einem Blogeintrag. Bis 2027 wird Microsoft seine Rechenzentrumskapazität in Europa mehr als verdoppeln – mit über 200 Standorten in 16 Ländern. Diese werden künftig von einem europäischen Vorstand beaufsichtigt und ausschließlich nach europäischem Recht arbeiten, sichert die Microsoft-Führung Europa digitale Souveränität zu.
Darüber hinaus bietet der Tech-Riese seinen Kunden neue Verschlüsselungsoptionen an, mit denen sichergestellt wird, dass kein Dritter – nicht einmal Microsoft selbst – Zugriff auf private Daten erhält. Ein klares Sicherheitsversprechen.
In unsicheren Zeiten will Microsoft als verlässlicher Partner Europas auftreten – und damit seine Marktanteile sichern. Als einer der sieben großen Tech-Konzerne bleibt die Aktie langfristig attraktiv. Kurzfristig könnten die Quartalszahlen, die Microsoft heute Abend vorlegt, neue Impulse liefern. Anleger warten diesen entscheidenden Termin ab. Wer vom KI-Boom profitieren, Risiken aber breit streuen will, setzt auf den GAFAM-Index.