Nach der Pleite des deutschen Flugtaxi-Unternehmens Lilium wechseln die Patente der Firma den Besitzer: Das Portfolio geht an die US-amerikanische Archer Aviation. Die Aktie des Aufkäufers kann davon profitieren und legt prozentual zweistellig zu. Dadurch gelingt auch der Sprung auf ein frisches 52-Wochen-Hoch bei der laufenden AKTIONÄR-Empfehlung.
Die Patente für das einst mit großen Ambitionen gestartete Flugtaxi-Projekt Lilium sind aus der Insolvenzmasse heraus an die US-Konkurrenz verkauft worden. Das teilte der Insolvenzverwalter Ivo-Meinert Willrodt in München mit. Über 300 Patente gehen nun an Archer Aviation über.
Die Gläubigerausschüsse der Lilium GmbH und der Lilium Aerospace GmbH hätten zum Verkauf zuvor zugestimmt. Archer bezahle einen "niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbetrag", heißt es in der Mitteilung des Insolvenzverwalters. Archer selbst teilte auf seiner Webseite einen Kaufpreis in Höhe von 18 Millionen Euro mit.
Vor zehn Jahren wurde Lilium ins Leben gerufen. Investoren hatten insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Im vergangenen Jahr wurde deutlich, dass es keine Zukunft für das Unternehmen in Deutschland geben wird. Auch staatliche Zuschüsse blieben aus.
Nutznießer dieser Misere ist nun Archer Aviation. Was die Entwicklung von Flugtaxis betrifft, ist das Unternehmen ohnehin viel weiter als Lilium. Die Amerikaner haben schon Testflüge durchgeführt und wollen vor allem in großen asiatischen Städten durchstarten.
Für einen relativ günstigen Preis erwirbt Archer Aviation ein umfangreiches Patentportfolio von Lilium aus der Insolvenzmasse. Anleger feierten den Coup zum Handelsstart mit einem satten Kurssprung. Investierte Anleger reiten den Bullen weiter, sollten allerdings den spekulativen Investmentcharakter bei Archer Aviation im Hinterkopf behalten.
Enthält Material von dpa-AFX
15.10.2025, 19:59