Für die USA ist die fünftgrößte Volkswirtschaft nicht nur ein wichtiger Abnehmer US-amerikanischer Rüstungsgüter und anderer Waren, sondern auch ein wichtiger Partner bei ihrem Versuch, den wachsenden Einfluss Chinas in der indopazifischen Region einzudämmen. Auch einzelne US-Unternehmen, wie Apple, setzen auf das Land, was der US-Präsident kritisch beäugt.
Wegen der hohen US-Zölle gegen China will Apple die iPhones für den US-Heimatmarkt künftig verstärkt aus Indien statt China liefern. Das Unternehmen aus Cupertino hat die Produktion in Indien hochgefahren und sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten Jahren rund 25 Prozent aller iPhones weltweit in diesem Land herzustellen, um so die Abhängigkeit von China zu verringern. Derzeit werden rund 90 Prozent der Flaggschiff-Smartphones dort gebaut.
Die Apple-Pläne allerdings passen Trump gar nicht in den Kram. Während der Reise durch den Nahen Osten machte er Apple-Chef Tim Cook klar: "Ich möchte nicht, dass Sie in Indien bauen."
Experten sind sich jedoch weitgehend einig, dass eine Verlagerung der iPhone-Produktion in die USA aufgrund des Endpreises höchst unwahrscheinlich wäre. Verschiedene Erhebungen gehen davon aus, dass ein iPhone, das in den USA hergestellt würde, zwischen 1.500 und 3.500 Dollar kosten würde.
Apple hat sich vom Zoll-Schock ganz gut erholt. Die Unsicherheit ist aber noch nicht vom Tisch. Nachdem die Aktie nicht mehr auf der Empfehlungsliste steht, sollte man die weitere Entwicklung abwarten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.