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05.06.2023 Martin Mrowka

Schlussglocke Wall Street: Nach freundlichem Start Verluste – Apple und Intel runter, Microsoft und Amgen rauf

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citi DowJones

Die jüngste Euphorie an den US-Börsen über das Ende des US-Schuldendramas ist am Montag wieder der Normalität gewichen. Die Anleger ließen es nach einem freundlichen Start langsamer angehen. Die schwachen Konjunkturdaten dämpften im Handelsverlauf die Risikobereitschaft der Anleger. Dow Jones und S&P 500 endeten im roten Bereich.

 

So hatte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor überraschenderweise eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) signalisiert nur noch ein leichtes Wachstum. Zudem stiegen die Auftragseingänge der Industrie im April weniger als von Ökonomen erwartet. Die gesamtwirtschaftlichen Perspektiven blieben getrübt, schrieb Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen.

Der Leitindex Dow Jones Industrial, der am Freitag mehr als zwei Prozent gewonnen hatte, gab nun um 0,6 Prozent auf 33.562 Punkte nach.

Besonders im Blickfeld stand zum Wochenstart wieder der Technologiesektor. Zeitweise angetrieben von den rekordhohen Apple-Aktien festigte der Nasdaq 100sein höchstes Niveau seit mehr als einem Jahr. Für den Nasdaq-Index blieb noch ein knappes Plus von 0,07 Prozent auf 14.556,50 Punkte übrig.

Der S&P 500 folgte dem Dow um 0,2 Prozent auf 4.273,79 Zähler nach unten. Am Markt hieß es, nach dem Nasdaq-100-Index sei auch der marktbreit aufgestellte Auswahlindex nun an der Schwelle dazu, in einen "Bullenmarkt" einzutreten. Dieser definiert sich mit einem Anstieg um mindestens 20 Prozent in einem gewissen Zeitraum. Gemessen am Schlusskurs-Tief vom Oktober 2022 fehlten ihm am Ende jedoch einige Punkte.

citi S&P 500 (WKN: CG3AA5)

Wegen des Zinsentscheids der US-Notenbank Fed, der am 14. Juni ansteht, wurden am Montag diverse Wirtschaftsdaten kritisch beäugt. Die Stimmung im US-Dienstleistungssektor hat sich im Mai überraschend eingetrübt und die Auftragseingänge der US-Industrie sind weniger als erwartet gestiegen. Diese Erkenntnisse kosteten zumindest bei den Standardwerten im Dow ein paar Punkte.

Neues Rekordhoch für Apple

Die Apple-Aktionäre konnten sich nach eineinhalb Jahren wieder über ein Rekordhoch freuen: Anlässlich einer Entwicklerkonferenz wurden in der Spitze 184,95 US-Dollar für die Papiere bezahlt. Zum Nasdaq-Schluss rutschte die Aktie nach Gewinnmitnahmen auf 179,58 Dollar ab.

Auf der Entwicklerkonferenz WWDC hat der Technologiekonzern eine Computer-Brille vorgestellt, mit der er den Bereich der sogenannten "Mixed Reality" neu definieren will.

Bei der Vorstellung seiner neuen rund 7.000 Dollar teuren Mac Pro-Computer teilte Apple zudem mit, dass die Laptops mit den neuen M2 Ultra-Chip bestückt werden, die Leistungsvorteile gegenüber früheren Modellen mit Intel-Prozessoren bieten.

Das setzte die Intel-Aktie unter Druck, zum Schluss stand ein Minus von 4,6 Prozent zu Buche. Neben dem Druck von Apple sieht sich Intel einer verstärkten Konkurrenz durch AMD und Nvidia ausgesetzt.

Zu den Gewinnern im Dow Jones gehörten unter anderem Microsoft und Amgen mit Kursgewinnen von 0,2 und 1,8 Prozent.

Amazon will noch nicht in Mobilfunk

Im Telekom-Sektor legte sich die Aufregung, die am Freitag ein Bericht auslöste, wonach der Einzelhandelsriese Amazon angeblich den US-Mobilfunk-Markt aufmischen will. JPMorgan-Branchenexperte Akhil Dattani blieb in seinem Kommentar allerdings recht gelassen. Immerhin hätten AT&T, T-Mobile US und auch Verizon inzwischen dementiert, mit Amazon Gespräche zu führen. Die drei Aktien erholten sich leicht von ihrem Freitags-Kursrutsch. Zudem hat ein Amazon-Sprecher erklärt, dass das Thema Mobilfunk für Prime-Kunden nicht auf der Agenda stehe.

Die Aktie von Dish dagegen hatte am Freitag von den Amazon-Spekulationen schwungvoll profitiert, für sie ging es nun um 2,7 Prozent bergab. Belasten könnte bei dem Kommunikations-Satelliten-Betreiber auch die Erkenntnis, dass die Aktie demnächst aus dem marktbreiten S&P-500-Index fliegt. Die Titel des Nachfolgers, das IT-Sicherheitsunternehmen Palo Alto, legten um 4,4 Prozent zu.

Krypto-Markt beunruhigt

Ansonsten beunruhigte eine Klage der US-Börsenaufsicht SEC gegen die Kryptobörse Binance am Montag auch die Anleger des börsengehandelten Wettbewerbers Coinbase, die Papiere sackten um neun Prozent ab. Analyst Mark Palmer von der Berenberg Bank äußerte in einer Studie seine Vermutung, dass die SEC auch bald gegen Coinbase vorgehen könnte.  (Mit Material von dpa-AFX)

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