++ Top-Aktien gegen die Mega-Inflation ++
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28.01.2024 Martin Mrowka

DAX-Ausblick: Was in der neuen Woche über Wohl und Wehe entscheidet

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DAX

In der neuen Woche dürfte am deutschen Aktienmarkt keine Langeweile aufkommen. Zahlreiche Firmenbilanzen, ein prall gefüllter Datenkalender und der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed (mit verbalen Hinweisen wie es weitergehen könnte) werden Einfluss auf die Aktienkurse nehmen. Auch ein neuer DAX-Rekord ist nicht auszuschließen. – Der Wochenausblick.

Neue Rekorde sind in der neuen Woche durchaus wahrscheinlich. Am Freitag hat sich der DAX bis auf wenige Punkte der 17.000-Punkte-Marke genähert. Das Rekordhoch von Mitte Dezember liegt bei 17.003 Punkten.  Letztlich ging der Leitindex bei 16.961 Punkten aus dem Xetra-Handel. Auf Wochensicht kommt der DAX auf ein Plus von etwa 2,5 Prozent (siehe Chart). Der MDAX legte in der vergangenen Woche ebenfalls zweieinhalb Prozent zu auf nun 26.174 Zähler.

Die Berichtssaison der Unternehmen dies- und jenseits des Atlantik sorgte für Impulse. "Der DAX wird weiterhin von den guten Quartalszahlen getragen und die Investoren fokussieren sich klar auf die zyklischen Sektoren", schrieb Marktbeobachter Andreas Lipkow. Die Erholungshoffnung für die deutsche Konjunktur werde wieder in die Aktienkurse eingepreist. Automobil- und Chemie-Werte gehörten zuletzt zu den stärksten Titeln im DAX.

DAX (WKN: 846900)

Keine Zinssenkung erwartet

Neue Rekordhöhen bleiben für den deutschen Leitindex in erreichbarer Nähe. In der neuen Woche richtet sich der Fokus der Anleger vor allem auf den amerikanischen Arbeitsmarktbericht sowie auf Inflationsdaten und die Fed.

Zum Gesprächsthema Nummer eins sollte in der neuen Woche die Zinssitzung der US-Notenbank Fed avancieren. Experten erwarten, dass nach der EZB auch die US-Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch die Füße stillhalten werden. "Wir erwarten, dass die Wetten auf eine deutlich expansivere Geldpolitik übertrieben sind, da das Wachstum und der Arbeitsmarkt robust bleiben", kommentierte Birgit Henseler von der DZ Bank. Angesichts der robusten Konjunkturdynamik und der anhaltend hohen Inflationsraten könne sich die Fed mit der Zinswende Zeit lassen. Henseler rechnet mit dem ersten Zinsschritt erst im Juni.

Ob die US-Konjunktur tatsächlich robust bleibt, wird auch der Arbeitsmarktbericht am Freitag zeigen. Galina Pozdnyakova, Analystin der Deutschen Bank, erwartet für den Januar einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote, ein geringeres Stellenwachstum und weniger stark steigende Löhne. Ein sich abkühlender Arbeitsmarkt würde den Druck auf die Fed erhöhen. Im Herbst war die US-Wirtschaft allerdings noch überraschend deutlich gewachsen.

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Wichtige Konjunkturdaten am Dienstag und Mittwoch

Die Konjunktur in Deutschland ist dagegen merklich angeschlagen. Das Ifo-Geschäftsklima hat sich im Januar weiter eingetrübt und zeigt eine Rezession an. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, sprach von einem schlechten Jahresauftakt. Er geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2024 weiter schrumpfen wird. Zudem sollte man "nicht erwarten, dass nach dem rezessiven Winterhalbjahr ein starker Aufschwung einsetzt". Daten zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal in Deutschland und der Eurozone werden am Dienstag erwartet.

Derweil bleibt die Inflation hartnäckig. Am Mittwoch werden vorläufige Verbraucherpreisdaten für Januar in Deutschland veröffentlicht. Simon Azarbayjani von Helaba rechnet mit einem Anstieg der Inflation um 0,5 Prozent gegenüber Dezember und um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Anhebung der CO2-Steuer und die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme zum Jahreswechsel hätten einen inflationären Effekt, "wenn auch nur marginal", schrieb Azarbayjani. Allgemein gehe die Inflation im Trend aber weiter nach unten. Am Donnerstag folgen dann Verbraucherpreisdaten aus der Eurozone.

Weitere Quartalszahlen

Für weitere Impulse dürfte die Berichtssaison der Unternehmen sorgen. Aus Deutschland tun sich am kommenden Freitag die Deutsche Bank und Siemens Healthineers aus dem DAX hervor. Aus dem europäischen Ausland dürften unter anderem auch die Zahlen von Ryanair am Montag, Novartis und Novo Nordisk am Mittwoch sowie Roche und Shell am Donnerstag auf Interesse stoßen.

Vor allem in den USA stehen im Wochenverlauf jedoch zahlreiche Quartalsberichte von Technologie-Schwergewichten auf der Agenda, darunter Microsoft, Alphabet, Apple und Meta. Der Hype um Künstliche Intelligenz sorgte bei den Tech-Werten jüngst für eine Kursrally, die auch den US-Börsen zu Rekorden verhalf.

KI-Fantasie bewegt die Kurse

"Die Gewinnfantasie rund um Künstliche Intelligenz ist gut begründet: So werden erste KI-Anwendungen bereits monetarisiert und die Nachfrage nach entsprechenden Halbleitern ist ungebrochen", kommentierte Frank Klumpp von LBBW. "Solange der Strom positiver Nachrichten zu diesen Unternehmen anhält, kann sich die Konzentration auf nur wenige Zugpferde fortsetzen." Angesichts dieser Polarisierung verdiene die laufende Berichtssaison aber besondere Beachtung.

Dank SAP griff der KI-Hype zuletzt auch auf den DAX über. Der Software-Hersteller will mit einem Großumbau das Geschäft rund um Künstliche Intelligenz anschieben – und trieb als Schwergewicht mit deutlichen Kursgewinnen auch den Leitindex an. Anleger sollten nun aber die Risiken im Blick behalten, schrieb Bastian Ernst von der Weberbank. Die Märkte seien bereits recht euphorisch gestimmt, "diese Euphorie sollte jedoch ein Warnzeichen sein". (Mit Material von dpa-AFX)

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