Am Freitag gingen die US-Börsen zu Handelsbeginn ins Minus. Der Dow Jones verlor 0,6 Prozent und ging damit unter die Marke von 15.700 Punkten. Die Turbulenzen in den Schwellenländern drückten die Märkte nach unten.
Am Morgen ging der Blick von Konjunkturseite auf das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan. Dieses tendierte bei 81,2 Punkten im Januar, Analysten hatten mit 80,4 Punkten gerechnet. Der Chicago Einkaufsmanagerindex stieg im Januar auf 59,6 Punkte, hier hatten Experten mit 58,0 Punkten gerechnet. Die persönlichen Einkommen stagnierten im Dezember, die persönlichen Ausgaben stiegen um 0,4 Prozent.
Zu Handelsende schloss der Dow Jones mit einem Minus von 1,0 Prozent bei 15.699 Punkten. Der Nasdaq Composite verlor 0,5 Prozent bei 4.104 Zählern. Der breiter gefasste S&P 500 verbuchte einen Verlust von 0,7 Prozent bei 1.783 Punkten.
Zu den Gewinnern im Dow zählten: Microsoft (+2,7%), Verizon (+0,8%) und Caterpillar (+0,8%). Die größten Verlierer waren: Chevron (-4,1%), Visa (-2,5%) und Exxon (-2,0%).
Das Online-Versandhaus Amazon (-11,0%) enttäuschte die Analysten mit seinen Quartalszahlen: Der Netto-Gewinn wies zwar ein Plus von mehr als 50 Prozent auf 239 Millionen Dollar auf, Experten hatten aber mehr vom Weihnachtsquartal erwartet. Der Umsatz wuchs um ein Fünftel auf 25,6 Milliarden Dollar. In den USA konnte Amazon stärker als im Ausland zulegen. Der Ausblick enttäuschte die Wall Street zudem.
Der Internetriese Google (+4,0%) steigerte im abgelaufenen Quartal den Gewinn um 17 Prozent auf unter dem Strich 3,4 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz konnte auf 16,9 Milliarden Dollar klettern. Das war leicht mehr als Analysten erwartet hatten. Google verdient vor allem an Textanzeigen seiner Suchmaschine. Die verlustbringende Tochter Motorola wurde gerade für 2,9 Milliarden Dollar an Lenovo verkauft.
Der Spieleanbieter Zynga (+23,6%) verbuchte im vierten Quartal ein Minus von 25 Millionen Dollar. Der Umsatz brach um 43 Prozent auf 176 Millionen Dollar im Vergleich zum Vorjahr ein. Das Unternehmen verliert weiter Nutzer. Im vierten Quartal hatte Zynga 112 Millionen aktive Nutzer (-16%). Das Unternehmen wird 15 Prozent der Belegschaft abbauen und weitere Sparmaßnahmen durchführen. Für 527 Millionen Dollar kaufte man den Spieleentwickler NatrualMotion.
Der Kreditkartenanbieter MasterCard (-5,1%) verzeichnete einen Gewinn von 0,52 Dollar pro Aktie und verpasste damit knapp die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz stieg um zwölf Prozent auf 2,13 Milliarden Dollar. Hierfür war das umsatzstarke Weihnachtsgeschäft ausschlaggebend.
Chevron (-4,1%) muss wegen gesunkener Rohölpreise Gewinneinbußen verbuchen. Der drittgrößte Ölkonzern der Welt hat im abgelaufen Quartal einen Gewinn von 2,57 Dollar pro Aktie verkündet. Vor einem Jahr waren es noch 3,70 Dollar gewesen. Der Umsatz belief sich auf 54 Milliarden Dollar, zwei Milliarden weniger als im vierten Quartal 2013.
Wal-Mart (-0,1%) veröffentlichte eine Korrektur der Erwartungen für das abgelaufenene Quartal. "Der aktualisierte Bericht enthält neue Elemente, die zum Zeitpunkt der ersten Veröffentlichung Ende November nicht vorhergesehen wurden", so der Einzelhandelskonzern. Dazu gehören wirtschaftliche Pleiten in Schwellenmärkten wie China und Brasilien sowie die Restukturierung des US-Loyalitätsprogramms. Wal-Mart wird am 20. Februar die detailierten Ergebnisse des letzten Quartals sowie die Erwartungen für das angelaufene Geschäftsjahr herausgeben.
Laut Medien könnte Microsoft-Gründer Bill Gates bald auch seinen Sessel als Verwaltungsratsvorsitzender räumen. Gates' Rückzug stehe demnach im Zusammenhang mit einer möglichen Ernennjng von Satya Nadella als neuen Vorstandsvorsitzenden und Nachfolger von Steve Ballmer. Dieser will Microsoft bis August verlassen. Ein Nachfolger müsste bald benannt werden.
Der Internetkonzern Yahoo (+2,0%) rät den Nutzern des E-Mail-Service das Passwort zu wechseln. Hacker hätten durch andere Webseiten Zugriff zu den Daten der Kunden erlangt. Wie viele Nutzer betroffen sind und ob die Hacker bereits ausfindig gemacht wurden, teilte Yahoo nicht mit.
In der kommenden Woche schauen wir von Konjunktur- und Unternehmensseite auf folgende Termine:
Montag
ISM Manufacturing Index Januar
Ausgaben für Bauarbeiten Dezember
PKW-Verkäufe Januar
Dienstag
Industrieaufträge Dezember
Mittwoch
MBA Zahl der Hypothekenanträge Woche
ADP Arbeitslosenzahlen Januar
ISM Dienstleistungen Januar
Quartalszahlen: Coca-Cola, Estée Lauder, Merck, Nasdeq OMX, Ralph Lauren, Time Warner, Twitter, Walt Disney, Yelp
Donnerstag
Challenger Jobstreichungen Januar
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Woche
Handelsbilanz Dezember
Vorläufige Arbeitsproduktivität 2013 Q4
Quartalszahlen: General Motors, Kellog’s, LinkedIn, Monster, New York Times, Zynga
Freitag
Arbeitsmarktdaten
Arbeitslosenquote Januar
Stundenlohnsatz Januar
Verbraucherkredit Dezember
Quartalszahlen: Moody’s, News Corp