Der Goldpreis konnte sich am Freitag um rund 30 Dollar erholen. Der Grund: Fed-Vorsitzender Jerome Powell beruhigte die Märkte, indem er sagte die Zinsen müssten womöglich nach den Turbulenzen im Bankensektor und den strafferen Kreditbedingungen nicht mehr so stark angehoben werden.
Ein Blick auf das Fed Watch-Tool zeigt: Der Markt interpretierte die Aussage von Powell auf der Thomas Laubach Research Conference dahingehend, dass die Fed zumindest eine Zinspause auf der kommenden Sitzung am 14. Juni anstrebt. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung liegt nun nur noch bei 18,5 Prozent, vor der Rede von Jerome Powell rechneten noch rund 30 Prozent damit, dass die Zinsen in den USA ein weiteres Mal um 25 Basispunkte steigen werden.
"Wir haben bei der Straffung der Geldpolitik einen weiten Weg zurückgelegt, und der politische Kurs ist restriktiv, und wir sind unsicher über die verzögerten Auswirkungen unserer bisherigen Straffung und über das Ausmaß der Kreditverknappung aufgrund der jüngsten Spannungen im Bankensektor", sagte Powell. "Nachdem wir so weit gekommen sind, können wir es uns leisten, die Daten und die sich entwickelnden Aussichten zu betrachten, um vorsichtige Bewertungen vorzunehmen.“
Allerdings hatten sich zuvor einige Fed-Mitglieder zögerlich gezeigt, eine Zinspause auch öffentlich einzuräumen: Der Tenor war eher, dass die Zinsen durchaus weiter steigen könnten. Und, dass die Zinsen deutlich länger hochbleiben könnten, als vom Markt erwartet. Doch nach der Rede von Jerome Powell scheint eine Zinsanhebung zumindest für die Anleger zunächst vom Tisch. Entscheidend wird allerdings noch der Arbeitsmarktbericht, der am traditionell am ersten Freitag im Monat veröffentlicht wird und damit noch vor der nächsten Notenbanksitzung.
Eine weitere Zinsanhebung scheint es nach den Worten von Powell zunächst nicht zu geben. Das passt auch gut in das Muster beim Goldpreis. Das Edelmetall konnte bei seiner Rally am Freitag nicht überzeugen, die Minen begleiteten die Aufwärtsbewegung kaum. Bei Goldfolio rechnen wir noch mit einem weiteren Tief, bevor der Boden eingezogen ist und Gold sich wieder auf den Weg nach oben aufmachen kann.