Für die Papiere der Société Générale geht es heute scharf abwärts. Allerdings hat das keine unternehmensspezifischen Gründe, sondern die französischen Finanzinstitute notieren insgesamt erheblich schwächer. Die Minderheitsregierung im Nachbarland will überraschend die Vertrauensfrage stellen.
Eigentlich schien sich die politische Situation in Frankreich in den letzten Monaten beruhigt zu haben. Doch das war offenbar ein Irrglaube. Denn Premierminister François Bayrou kündigte nun an, am 8. September für seine Regierung die Vertrauensfrage stellen zu wollen. Die Aussichten sind nun ungewiss.
Ein Sturz der Regierung scheint wahrscheinlich, da die meisten Oppositionsparteien signalisiert haben, Bayrous Regierung abzulehnen, schreibt Barclays-Analyst Saadalla Nadra-Yazji in einer Research-Note. „Die politische Instabilität Frankreichs entwickelt sich zu einer wirtschaftlichen Belastung“, schreibt ING-Ökonomin Charlotte de Montpellier und weist darauf hin, dass die Verabschiedung des Haushaltsplans für 2026 noch schwieriger werden könnte und sich die Haushaltskonsolidierung verzögert.
Der Euro-Stoxx-Banks verliert derzeit mit 2,6 Prozent stark. Auf dem letzten Platz rangieren die Papiere der Société Générale, die im laufenden Jahr in der Spitze rund 115 Prozent zugelegt hatten. Fundamental ist die Aktie mit einem KGV von 9 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,7 unterbewertet im Vergleich zum europäischen Bankensektor.
In den letzten beiden Tagen hat die Aktie nun Verluste hinnehmen müssen und könnte bei der Performance auf Jahressicht von der Deutschen Bank eingeholt werden. Investierte Anleger bewahren jedoch Ruhe und setzen auf die Unterbewertung sowie Fortschritte beim Umbau. Der Stoppkurs bei 46,50 Euro sollte beachtet werden sowie das Verhalten an der 50-Tage-Linie, die nun intraday bei 52,20 Euro unterschritten wurde.
26.08.2025, 10:36