Die vor rund einer Woche von der Pfandbriefbank vorgestellten Zahlen kamen am Markt nicht gut an – die Aktie verlor deutlich. Der Kurs hat sich mittlerweile jedoch wieder erholt, und das Management hat eine Maßnahme angekündigt, um die Risiken im US-Geschäft zu begrenzen.
Lange Zeit litten europäische Finanzinstitute unter Niedrigzinsen, die 2014 ins Negative drehten. Das betraf auch den Gewerbeimmobilienfinanzierer Deutsche Pfandbriefbank. Da die Marge in Europa dadurch immer weiter zusammenschrumpfte, baute man in den USA zunehmend Neugeschäft auf. Dort ließen sich höhere Renditen erzielen.
Doch seit die Krise im Gewerbeimmobiliensektor – insbesondere im Bürosegment – im März vor zwei Jahren hochkochte, geriet die Pfandbriefbank in den Vereinigten Staaten in schweres Fahrwasser. Mittlerweile hat der Vorstand den kompletten Rückzug aus dem Markt beschlossen, was im zweiten Quartal zu einmaligen Belastungen in Höhe von 314 Millionen Euro führte.
Neugeschäft wird in den USA schon seit geraumer Zeit nicht mehr abgeschlossen. Der Bestand dürfte die Bank aber auch in den kommenden Quartalen weiter belasten. Bis das Portfolio verkauft ist, könnte es dauern. Um die Risiken zu reduzieren, hat die Bank nun einen signifikanten Risikotransfer in Höhe von einer Milliarde Euro vorgenommen. Das sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber der Börsen-Zeitung.
Demnach könnten Investoren wie Pensionskassen oder Hedgefonds Derivate kaufen, die Zahlungsausfälle für die Pfandbriefbank absichern. Diese hätte dann mehr Eigenkapital zur Verfügung, das nicht mehr zur Erfüllung regulatorischer Vorgaben verwendet werden müsste.
Die Pfandbriefbank macht Fortschritte beim Rückzug aus den USA. Die Aktie hat in dieser Woche den Abwärtstrend, der seit März bestand, bei 5,52 Euro geknackt und damit ein Kaufsignal generiert. Insgesamt bleiben die Papiere aber nichts für schwache Nerven. Der Stoppkurs wird bei 4,50 Euro belassen.
21.08.2025, 08:07