Walmart schockt mit Gewinnwarnung – auch Amazon betroffen

Walmart senkt seine Gewinnprognosen für das zweite Quartal und das laufende Jahr. Der Grund: Die Kunden verzichten aufgrund der Inflation auf ausgiebige Shopping-Touren und kaufen nur das Nötigste. Das hat nicht nur die Aktionäre von Walmart am Montagabend kalt erwischt, sondern zieht auch die Papiere anderer US-Einzelhändler nach unten.

„Die steigende Inflation bei Lebensmitteln und Kraftstoffen beeinflusst das Ausgabeverhalten der Kunden. Und obwohl wir gute Fortschritte bei der Bereinigung von langlebigen Gütern gemacht haben, erfordert die Kategorie Bekleidung bei den Walmart-Geschäften in den USA eine Anpassung“, sagte CEO Doug McMillon in der Pressemitteilung. Zudem dürften die Menschen beim Kauf von allgemeinen Waren in der zweiten Jahreshälfte zurückhaltend bleiben.

Walmart rechnet nun damit, dass zwar die sogenannten Same-Store-Sales in den USA im zweiten Quartal um etwa sechs Prozent steigen werden, da die Kunden mehr Lebensmittel kaufen – zuvor war man von einem Anstieg von vier bis fünf Prozent ausgegangen. Aber diese Veränderung im Kaufverhalten habe Auswirkungen auf die Gewinne, da bei Lebensmitteln geringere Margen erzielt werden.

Es wird daher erwartet, dass der bereinigte Gewinn je Aktie im zweiten Quartal um acht bis neun und im Gesamtjahr zwischen elf und dreizehn Prozent zurückgehen wird. Das ist deutlich weniger als die bisherige Prognose, die vom einem stagnierenden bis leicht steigenden Gewinn je Aktie im zweiten Quartal beziehungsweise einem um ein Prozent sinkenden Gewinn je Aktie für das Gesamtjahr ausging.

Die Aktie von Walmart fiel im nachbörslichen US-Handel um 9,2 Prozent. Andere große US-Einzelhändler wie Amazon, Target oder Macys verzeichneten ebenfalls Verluste. Für die Aktie von Amazon ging es beispielsweise nachbörslich um vier Prozent nach unten.