LVMH glänzte am Dienstag mit starken Quartalszahlen und die Aktie springt um rund zwölf Prozent in die Höhe. Auch eine am Vortag angekündigte Millionenstrafe schockt die Anleger nicht. Wegen illegaler Preisabsprachen steht Tochter Loewe im Visier der EU-Kommission. Auch Gucci und Chloé müssen Millionenstrafen zahlen.
Nach Erkenntnissen der EU-Kommission untersagten Gucci, Chloé und Loewe ihren Vertriebspartnern, von empfohlenen Verkaufspreisen abzuweichen. Rabattaktionen wurden streng limitiert oder komplett verboten, manche Produkte durften nur in bestimmten Zeiträumen verkauft werden. So wollten die Unternehmen sicherstellen, dass die Preise in Boutiquen und Online-Stores so hoch blieben wie in den eigenen Flagship-Stores.
Diese Praktiken verstoßen eindeutig gegen die EU-Wettbewerbsregeln. „Dieses wettbewerbswidrige Verhalten führt zu höheren Preisen und einer geringeren Auswahl für die Verbraucher“, erklärte die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissionsvizepräsidentin Teresa Ribera.
Verstöße über Jahre hinweg
Die unerlaubten Preisvorgaben liefen über einen langen Zeitraum, bei Gucci und Loewe seit 2015 bis 2023. Erst im Rahmen unangekündigter Razzien im April 2023 in den Hauptsitzen der Firmen in Italien, Spanien und Frankreich flogen die Absprachen auf. Laut Brüssel agierten die drei Marken unabhängig voneinander, nutzten aber ähnliche Methoden – betroffen waren Mode, Schuhe, Taschen und Schmuck.
Alle drei Modehäuser erkannten die Verstöße an und erklärten, die Praktiken bereits beendet zu haben. Weil Gucci und Loewe mit den Ermittlern kooperierten, wurden ihre Strafen um 50 Prozent reduziert. Auch Chloé erhielt eine Strafminderung von 15 Prozent. Konkret muss Gucci 119,7 Millionen Euro blechen, Loewe 18 Millionen Euro und Chloé 19,7 Millionen Euro.
DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich, sich der Turnaround beim AKTIONÄR-Depotwert LVMH nach den besser als erwarteten Q3-Zahlen fortsetzen wird. Am Mittwoch springt die Aktie um rund zwölf Prozent in die Höhe, Anleger, die der Empfehlung im Mai gefolgt sind, liegen 21 Prozent im Plus. Kering ist dagegen keine laufende Empfehlung.
Hinweis auf Interessenkonflikte
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15.10.2025, 09:11