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10.02.2023 Lars Friedrich

JD.com: Das schmerzt! Niederlage in Südostasien

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JD.com

Es gilt als der spannendste Auslandsmarkt für chinesische Unternehmen und eine der aussichtsreichsten Wachstumsregionen überhaupt für Investoren: Südostasien. Dazu gehören Länder wie Vietnam, Thailand, Singapur, Indonesien und Malaysia. Auch JD.com wollte hier erklärtermaßen erfolgreich sein, doch nun muss der chinesische E-Commerce-Riese einen herben Rückschlag hinnehmen.

JD wird sein Onlinehandelsgeschäft in Thailand und Indonesien im März einstellen, wie Ende Januar gemeldet wurde. Nach acht Jahren liegt das Unternehmen in Sachen Nutzerzahlen deutlich hinter Alibabas Lazada und Shopee (gehört zu Sea, woran wiederum Tencent einen Anteil hält). Einziger Trost: Als Logistik-Service-Unternehmen wird JD.com weiterhin in der Region aktiv bleiben und will auch künftig im Ausland seine Investitionen in diesen Bereich erhöhen.

JD setzt bekanntlich stark auf moderne Logistik und Lagerhaltung und hatte sich dadurch während der Corona-Pandemie in China besser behauptet als Alibaba. Gestern startete mit Harvest & JD Storage Logistics REIT Chinas erster privater Warenhaus-REIT an der Börse.

Im Ausland tun sich chinesische E-Commerce-Unternehmen schon beinahe traditionell schwer. In Südostasien hat auch Alibaba seit Jahren Schwierigkeiten, sich an die lokale Mentalität anzupassen. Die Probleme zwischen der chinesischen Führung und der lokalen Lazada-Kultur sind regelrecht chronischer Natur, inklusive einem hohen Verschleiß an Führungskräften. Erst im vergangenen Juni wurde wieder mal ein neuer Chef ernannt. Im Juli 2022 wurde bekannt, dass Alibaba seinen Tmall-Ableger in Hongkong schließt (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende).

JD.com (WKN: A112ST)

JD ist mit seinen Problemen und Ambitionen nicht allein. Der Rückzug aus dem Südostasaien-Geschäft ist aber eine klare Niederlage. Zumindest im Logistik-Sektor wirkt das Unternehmen überzeugend aufgestellt. Und im chinesischen Heimatmarkt sind auch die E-Commerce-Zahlen durchaus ordentlich. Die Situation ist also durchwachsen. Angesichts der laufenden Seitwärtsphase drängt sich derzeit ein Kauf von JD.com allerdings nicht unmittelbar auf.

Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, JD.com.

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