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Amazon tiefrot – Wettbewerbsbehörde FTC macht Ernst

Amazon tiefrot – Wettbewerbsbehörde FTC macht Ernst
Foto: Manfred Segerer/Imago
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Thomas Bergmann 26.09.2023, 20:45 Thomas Bergmann

Die US-Wettbewerbsbehörde FTC hat eine weitere Klage gegen Amazon eingereicht. Dabei nimmt die Federal Trade Commission (FTC) nun das "Marktplatzgeschäft" des Onlineriesen ins Visier und wirft ihm eine Monopolstellung vor. Die Aktie setzt ihren Abwärtstrend fort und generiert ein Verkaufssignal.

Die Kartellklage der FTC und von 17 US-Bundesstaaten sei vor einem Bundesgericht in Seattle eingereicht worden, teilte die Behörde am Dienstag in New York weiter mit. Darin wird Amazon vorgeworfen, Konkurrenten von Dienstleistungen im Online-Marktplatzgeschäft auszuschließen und Wettbewerb so zu unterdrücken.

Zudem beschuldigt die Behörde den Konzern, dass er die Händler dazu zwinge, seine eigenen Logistik- und Lieferdienstleistungen zu nutzen, um im Gegenzug auf der Plattform prominent platziert zu werden. Zudem bestrafe Amazon Verkäufer, die ihre Waren auf konkurrierenden Internetseiten günstiger anböten.

Amazon sei ein Monopolist und nutze seine marktbeherrschende Stellung derart, dass Käufer und Verkäufer mehr für einen schlechteren Service zahlen müssten, sagte die FTC-Vorsitzende Lina Khan in einer Pressekonferenz. Verkäufer zahlten einen US-Dollar pro zwei verdienten Dollar an Amazon.

Amazon kritisierte die FTC-Klage und nannte sie falsch, was die Fakten und Gesetze betreffe und kündigte an, dies vor Gericht auszutragen.

Der Amazon-Marktplatz ist ein Herzstück im E-Commerce-Geschäft des Onlinekonzerns. Hier verkaufen Drittparteien ihre Produkte und zahlen für die Nutzung der Plattform eine Gebühr pro verkauftem Artikel an Amazon. Hinzu kommt die Option, ebenfalls gegen eine Gebühr die verschiedenen Amazon-Dienstleistungen in Logistik und Lieferung oder Werbung zu nutzen. Der Marktplatz macht mittlerweile mehr als die Hälfte der Umsätze im Online-Geschäft von Amazon aus.

Verkäufer monieren seit Jahren, dass es sich dabei um eine eher einseitige Beziehung handele und Amazon seine Regeln eigenmächtig durchsetze und bei Beschwerden im Gegenzug nur langsam reagiere.

Der Senior Vice President von Amazon, David Zapolsky, kritisierte, die Klage mache deutlich, "dass sich die FTC von ihrem Auftrag, Verbraucher und Wettbewerb zu schützen, radikal entfernt hat". Die von der FTC angezweifelten Praktiken haben nach seinen Worten dazu beigetragen, Wettbewerb und Innovation im Einzelhandel zu fördern. Sie haben Zapolsky zufolge "zu einer größeren Auswahl, niedrigeren Preisen und schnelleren Lieferzeiten für Amazon-Kunden geführt und den vielen Unternehmen, die in Amazons Shop verkaufen, größere Chancen eröffnet".

Amazon (WKN: 906866)

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mit Material von dpa-AFX

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.

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