Die starken Zahlen haben nichts genützt. Auch die Freude über den optimistischen Ausblick auf die kommenden Monate ist längst verraucht. Amazon ist beim Versuch, endlich aus dem monatelangen Seitwärtstrend auf ein Rekordhoch auszubrechen, kläglich gescheitert. Nach den herben Verlusten vom Montag gilt jetzt Alarmstufe Gelb.
Das I-Wort geht wieder um am Aktienmarkt. Die Angst vor Inflation, ausgelöst vor allem durch steigende Rohstoffpreise, hat am Montag die Kurse vor allem von Tech-Werten massiv belastet. Der Nasdaq 100 sackte um 2,6 Prozent auf 13.359 Punkte ab und markierte ein 6-Wochen-Tief. Die Aktie von Amazon büßte 3,1 Prozent auf 3.190,49 Dollar ein.
Damit hat sich das Chartbild von Amazon innerhalb weniger Tage überraschend dramatisch verschlechtert. Die Aktie fiel unter die 50- (3.207 Dollar), die 100- (3.220) und die 200-Tage-Linie (3.201). Bleiben die Bären am Ruder, könnte es jetzt schlagartig bis zur unteren Range des Seitwärtstrends im Bereich 2.950 Dollar weiter abwärts gehen.
Hält diese Marke nicht, rückt als Nächstes die horizontale Unterstützung im Bereich von 2.680 Dollar in den Fokus. Reißt auch diese Marke, droht ein Abverkauf bis auf 2.500 Dollar.
Spätestens dann sollten langfristig orientierte Anleger aber mit beiden Händen zugreifen, denn Amazon ist eine nach wie vor ein Wachstumsgigant und eine Cashmaschine. Der Konzern hat noch jede Menge Potenzial bei E-Commerce, Cloud, im Anzeigengeschäft, bei Streaming und im Medikamentenversand. Dazu kann Amazon eine führende Rolle spielen zum Beispiel als Online-Versicherung oder als Fintech-Anbieter.