Der E-Commerce-Gigant Amazon setzt zunehmend auf den stationären Handel. In Großbritannien will der US-Konzern zusätzlich zu den sechs Supermärkten nun sogenannte 4-Star Shops eröffnen. Heißt: Dort verkauft Amazon nur Waren, die im Onlineshop von den Kunden mit vier Sternen bewertet sind. Ein cleverer Schachzug?
Laut Amazon bietet die Filiale in der englischen Kleinstadt Dartford unter anderem Bücher, Küchenutensilien, technische Geräte und Spielzeug an. Das Angebot umfasst knapp 2.000 Waren, unter anderem von Marken wie Mattel, Lego, Fitbit und Philips.
Amazon verkauft in den Shops nur Produkte, die auf der Amazon-Seite mit mindestens vier von fünf möglichen Sternen bewertet werden – deswegen auch der Name. Dazu werden auch Bewertungen einzelner Nutzer gezeigt.
In den USA betreibt Amazon schon seit 2018 4-Star-Geschäfte. Zudem gibt es, in den USA und in anderen Ländern, weitere Offline-Shops, die zum Konzern gehören, etwa Amazon Pop-up, Amazon Go oder Whole Foods. Im zweiten Quartal erlöste der gesamte stationäre Amazon-Handel 4,2 Milliarden Dollar nach 3,7 Milliarden ein Jahr zuvor.
Online- und Offline-Handel zu kombinieren ist sinnvoll, wenn man es so wie Amazon clever macht. Die 4-Star Shops geben den Kunden zum einen das gute Gefühl, nur beliebte Angebote zu bekommen. Zum anderen ermöglicht das Konzept ihnen, im breiten Sortiment besser nach Sachen zu stöbern, nach denen sie nicht bewusst suchen. Fazit: Amazon greift den traditionellen Handel in unmittelbarer Nachbarschaft an. Dadurch baut der US-Konzern seine Marktanteile weiter aus. Die Aktie bleibt ein Kauf.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".
Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit den Emittenten von Finanzinstrumenten Morgan Stanley, HSBC Trinkaus und Vontobel hat die Börsenmedien AG eine Lizenzvereinbarung geschlossen, wonach sie den Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von den Emittenten Vergütungen.