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Zusammengefasst: Alles was Sie über Apple aktuell wissen müssen

Zusammengefasst: Alles was Sie über Apple aktuell wissen müssen
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13.09.2019, 09:40 ‧ Benedikt Kaufmann

Früher machte das Unternehmen mit dem Apfel-Logo die Massen verrückt. Fans campierten vor den Apple Stores, um als erste das neueste iPhone in Händen zu halten. Das Schlangestehen gehörte zum guten Ton für eingefleischte Liebhaber. Doch der Hype hat abgenommen – und das hat einen Grund.

Der Konzern entwickelt seine Produkte zwar konsequent weiter, echte Überraschungen gibt es allerdings nicht mehr. So auch bei der Präsentation am Dienstag: drei neue iPhones mit besseren Kameras, widerstandsfähigerem Glas für die Displays, eine neue Apple Watch, bei der das Display dauerhaft eingeschaltet ist, und ein iPad mit größerem Bildschirm.

Neuer Fokus auf Services-Modell

Die neue Strategie geht wohl in eine andere Richtung: weg von Innovationen in Sachen Hardware, hin zu Online-Diensten und Abo-Modellen.

Erst in diesem Jahr startete Apple ein Online-Portal für Zeitungen und Zeitschriften und brachte dazu seine eigene Kreditkarte heraus. Noch in diesem Herbst kommt der neue Streaming-Dienst "Apple-TV+", der Netflix Konkurrenz machen soll, aber mit 4,99 Euro pro Monat in Deutschland deutlich günstiger sein wird. Netflix verlangt mindestens 7,99 Euro. Am Dienstag kündigte Apple auch den Start des Spiele-Abos Arcade mit exklusiven Inhalten an.

Richtiger Zeitpunkt zum Umdenken

Der Konzern sorgt vor, während die Einnahmen beim iPhone zurückgehen. Das Telefon ist zwar nach wie vor das wichtigste Apple-Produkt, sein Anteil am Geschäft sinkt aber. Waren es einst rund zwei Drittel, macht der Umsatz mit Smartphones jetzt nur noch etwa 50 Prozent aus. Nach Berechnungen der Marktforschungsfirma Canalys verkaufte Apple im vergangenen Quartal 36 Millionen iPhones und damit 13 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Quelle: Quelle: Statista

Neben Nachfrageproblemen macht auch der Handelsstreit mit China Apple-Chef Cook zurzeit das Leben schwer. Deshalb traf er sich im August mit US-Präsident Donald Trump, um diesem neue Zölle auszureden - mit mittelmäßigem Erfolg. Immerhin: Das iPhone hat eine Schonfrist bis Mitte Dezember und wird erst dann mit Zöllen belegt. China ist für den Konzern sowohl als Absatz- aber auch als Produktionsstandort wichtig. Somit stellen Zölle eine erhebliche Belastung für den Konzern dar.

Analysten haben Zweifel

Zweifel bleiben: Dass die Nachfrage mit den neuen iPhone-Modellen wieder schlagartig zunimmt, glaubt Analyst Ingo Wermann von der DZ Bank nicht. Er bezeichnet die Neuerungen in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie als "unspektakulär". Die neuen Streaming-Dienste dürften die Service-Sparte zwar weiter stärken, dennoch klingt leichte Kritik wegen der "Kampfpreise" durch. Diese seien auch ein Eingeständnis, dass Apple noch über zu wenige exklusive Inhalte verfüge.

Nur wenige Analysten trauen der Apple-Aktie derzeit einen Kurszuwachs zu. Das durchschnittliche Kursziel der Experten, die ihre Schätzungen seit Januar aktualisiert haben, liegt bei 207 US-Dollar - und damit unter dem derzeitigen Wert des Papiers. Insgesamt sprechen von 12 Analysten im dpa-AFX-Analyser nur 4 eine Kaufempfehlung für die Apple-Aktie aus, 7 raten, das Papier zu halten, einer würde Aktien derzeit eher aus dem Depot werfen.

Die US-Bank JPMorgan ist allerdings optimistisch und sieht die Aktie langfristig bei einem Kurs von 243 US-Dollar. Aus dem Zollstreit zwischen den USA und China resultierten zwar Risiken für den Konzerngewinn, schreibt Analyst Samik Chatterjee bereits am Montag. Deutlich sinkende Materialkosten für das iPhone sollten dies aber größtenteils aufwiegen.

Aktie hält sich 

Ende 2018 ging es für die Apple-Papiere bergab: Nach dem Hoch von gut 233 Dollar Anfang Oktober bröckelte der Kurs. Ernüchternde Aussagen von Cook zum Weihnachtsquartal ließen die Aktie bis Anfang Januar auf 142 Dollar einbrechen.

Seit dem jüngsten Absturz erholte sich der Kurs nach und nach. Im April ging es für die Aktie wieder über die 200-Dollar-Marke, Anfang Juni dann der nächste Kursrutsch. Zuletzt wurde das Papier mit rund 225 US-Dollar gehandelt, nachdem die Präsentation am Dienstag positive Impulse gebracht hatte.

Apple (WKN: 865985)

Die Neuausrichtung des Apple-Konzerns hat bisher nur sanfte Auswirkungen auf die Aktionäre. Kein Wunder, denn CEO Tim Cook kann leicht mit Milliardenrücklagen das Wachstum der Service-Sparte anschieben. Das Risiko für die Übergangsphase hält sich daher in Grenzen.

Langfristig orientierte Anleger haben weiterhin im Blick, was Tim Cook hier langfristig aufbauen kann: einen breit diversifizierten, gut finanzierten Medien-Gigant, der die vollständige Hoheit über seine Plattform besitzt. Unbezahlbar!

Mit Material von dpaAFX.

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.

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