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29.01.2014 Martin Weiß

Yahoo: Entzauberte Verzauberin

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Marissa Mayer sitzt bei Yahoo seit mittlerweile 18 Monaten im Chefsessel, doch die Probleme im Kerngeschäft mit Online-Werbung kriegt sie einfach nicht in den Griff. Selbst eingefleischte Fans der toughen Managerin verlieren langsam die Geduld. Die Aktie rutscht im US-Handel am Nachmittag um 6,7 Prozent nach unten auf 35,58 Dollar.

Als Marrisa Mayer im Sommer 2012 bei Yahoo anheuerte, kannte der Jubel an der Wall Street keine Grenzen. Die attraktive Ex-Google-Angestelle versprühte grenzenlosen Optimismus und  schien damit wie gemacht, um das schlingernde Internet-Urgestein aus der Krise zu führen.

Am Montagabend erhielt die strahlende Fassade erste Risse. "Der Honeymoon für Mayer ist vorüber", schrieb beispielsweise der US-Blog Business Insider, nachdem Yahoo mit seinen Zahlen für das vierte Quartal 2013 die Anleger ein weiteres Mal enttäuscht hatte. Andere Kommentatoren stimmten in die Kritik ein.

Für Mayer ist die negative Berichterstattung rund um ihre Person eine neue Erfahrung. Doch die Kritik ist berechtigt. Zwar hat Yahoo im Weihnachtsquartal den Gewinn kräftig gesteigert, der Umsatz entwickelte sich jedoch rückläufig.

Das Kunststück beim Ergebnis gelang, weil Mayer weiter mit beiden Füßen auf der Kostenbremse steht. Diese Strategie hat jedoch Grenzen. Die Anleger wissen das und wollen nun sehen, dass Yahoo wieder wachsen kann. Davon kann im Moment aber keine Rede sein.

Der Ausblick für das erste Quartal 2014 spricht für keine schnelle Trendwende. Die Erlöse werden demnach bestenfalls 1,1 Milliarden Dollar betragen. Selbst in diesem positiven Szenario beträgt das "Wachstum" kaum nennenswerte ein Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Wenn es bislang für Mayer nicht lief, konnte sie die Alibaba-Karte ausspielen. Der chinesische E-Commerce-Riese, an dem Yahoo mit 24 Prozent beteiligt ist, wächst dynamisch und will noch in diesem Jahr an die Börse. Experten schätzen den Firmenwert auf mindestens 100 Milliarden Dollar, doch selbst Werte von 190 Milliarden wurden zuletzt rumgereicht.

Doch auch Alibaba zeigte im letzten Quartal erste Anzeichen einer Wachstumsschwäche - Mayers Trumpf sticht nicht mehr. Sie selbst leistete sich mit Henrique de Castro zudem einen teuren Fehleinkauf, der ihn nun auf die Füße fällt. Der COO musste Yahoo Mitte des Monats nach nur einem Jahr verlassen. Kostenpunkt für dessen goldenen Handschlag: rund 100 Millionen Dollar.

Fazit: Yahoo stagniert im operativen Geschäft, sichtbare Anzeichen für eine Trendwende gibt es nicht. Die Kursfantasie bezog sich bislang allein auf die Beteiligung an Alibaba und den geplanten Börsengang. Doch auch hier trübt sich der Himmel ein. DER AKTIONÄR bewertet die Yahoo-Aktie aktuell nur mit "Halten".

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