Wilex: Prometheus bringt Feuer in die Aktie

Wilex: Prometheus bringt Feuer in die Aktie
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02.05.2011 ‧ Bastian Galuschka

Nach 4SC kann jetzt auch Wilex den Abschluss einer Kooperation mit einem Pharmakonzern verkünden. Der Deal mit Prometheus Laboratories für die Vertriebsrechte des Krebsmedikaments Rencarex in den USA füllt die Unternehmenskasse kräftig auf. Jetzt heißt es warten auf die Studiendaten.

Prometheus gilt in der griechischen Mythologie als Freund der Menschen und brachte ihnen der Legende nach das Feuer. Spätestens seit dem Wochenende wird der Name auch gerne gehört bei allen Wilex-Aktionären. Denn das Biotech-Unternehmen aus München konnte einen erhofften Lizenzpartner für sein Krebsmedikament Rencarex präsentieren: Prometheus Laboratories.

Stufenweise Zahlungen

Für die US-Lizenzrechte an Rencarex werden die Amerikaner Wilex sofort 19 Millionen Dollar überweisen, weitere 20 Millionen Dollar werden nach einem Jahr fließen oder Wilex erhält die europäischen Vermarktungsrechte für ein bereits zugelassenes Produkt von Prometheus in Europa. Zusätzlich winken Wilex weitere Meilensteinzahlungen und, sollte Rencarex die Marktreife erhalten, eine Umsatzbeteiligung. Das Gesamtvolumen des Deals beläuft sich auf 145 Millionen Dollar.

Zwischenergebnisse im Sommer

Die Vereinbarung mit Prometheus ist bereits der zweite Lizenzdeal für Rencarex. Der spanische Pharmakonzern hatte sich bereits vor fast genau sieben Jahren die Rechte für den südeuropäischen Raum, im Detail für Spanien, Italien, Portugal, Griechenland und Andorra, gesichtert. Rencarex wird zur adjuvanten Behandlung von Patienten mit nicht metastasiertem klarzelligen Nierenzellkrebs getestet und durchläuft seit längerer Zeit eine große Phase-III-Studie. Nachdem diese länger als ursprünglich kalkuliert dauert, hatte sich eine mögliche Zwischenanalyse von Studiendaten immer weiter nach hinten verschoben.

Im Januar wurde ein wichtiger Meilenstein, die 340. Wiedererkrankung eines Patienten, aber erreicht. Wilex rechnet daher mit einer Auswertung dieser Zwischendaten im Sommer. Fallen sie positiv aus, könnten sie das Fundament für einen Zulassungsantrag in Europa darstellen. Für eine Zulassung in den USA ist allerdings der komplette Abschluss der Studie notwendig. Dieser wird aber sicherlich noch einige Zeit dauern. Rencarex wäre das erste Produkt, das überhaupt in dieser Indikation auf den Markt käme.

Kasse aufgebessert

Für Wilex kommt der Geldregen genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn der Cashbestand war Ende März auf 4,62 Millionen Euro bereits arg zusammen geschrumpft. Die frischen liquiden Mittel sichern die Finanzierung für die kommenden Monate, den Anteilseigners bleibt somit eine weitere Kapitalrunde vorerst erspart. Sie können darüber hinaus auf Lizenzdeals für weitere Regionen hoffen. Ob diese wie im Falle Prometheus bereits vor Bekanntgabe der angesprochenen Daten zustande kommen, bleibt abzuwarten. Daneben steht auch ein weiterer Pipelinekandidat, Mesupron, zur Auslizensierung bereit. Die kommenden Monate versprechen also einiges an Spannung.

Es tut sich etwas

Nach dem vor Kurzem bekannt gegebenen Lizenzdeal von 4SC legt Wilex nun nach. Ein Segen für die deutsche Biotech-Industrie, zeigt die Lizenzpartnerschaft doch, dass die Medikamentenpipelines der deutschen Biotech-Unternehmen mittlerweile einen fortgeschrittenen Status erreicht haben und die Medikamentenkandidaten dadurch geldbringend an den Mann gebracht werden können. Weitere Partnerschaften sind in diesem Jahr zu erwarten. So befindet sich auch die Aachener Paion AG derzeit in Gesprächen zur Auslizensierung ihres Anästhetikums Remimazolam. Die Wilex-Aktie kann im vorbörslichen Handel bereits deutlich zulegen. Der Titel zählt weiterhin zu den Biotech-Favoriten des AKTIONÄR und bleibt an schwachen Tagen als spekulative Depotbeimischung für Anleger interessant.

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