Am vergangenen Freitag senkten aus der Chemiebranche mit Covestro, BASF und Brenntag gleich drei Unternehmen ihre Gewinnprognosen für das laufende Jahr. Am heutigen Freitag gibt es erneut eine Hiobsbotschaft aus diesem Sektor. Denn mit Wacker Chemie hat nun der nächste deutsche Chemiekonzern seinen Jahresausblick im wirtschaftlich ungewissen Umfeld gesenkt.
Das MDAX-Unternehmen peilt laut einer Mitteilung für das laufende Geschäftsjahr nun nur noch einen Konzernumsatz von 5,5 bis 5,9 Milliarden Euro sowie einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 500 bis 700 Millionen Euro an. Bisher hatten Erlöse von 6,1 bis 6,4 Milliarden Euro sowie ein operatives Ergebnis von 700 bis 900 Millionen Euro im Plan gestanden. Die Markterwartungen liegen laut Wacker in den oberen Bereichen der neuen Spannen.
"Ausschlaggebend für unsere reduzierten Erwartungen sind die anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten, die eine schwache Nachfrage unserer Kunden in zahlreichen Anwenderbranchen nach sich ziehen. Eine Erholung ist bislang nicht erkennbar", sagte Konzernchef Christian Hartel laut Mitteilung. Die Aktien von Wacker Chemie haben am Freitagnachmittag zunächst 4,8 Prozent verloren. An der 50-Tage-Linie fanden sich jedoch Käufer und der Kursverlust verringerte sich zuletzt auf ein Prozent.
Es ist wohl keine allzu große Überraschung mehr, dass mit Wacker Chemie wieder ein Chemieunternehmen aus Deutschland die Prognose nach unten anpassen muss. Dementsprechend hält sich das Kursminus nach dem ersten Schock mittlerweile wieder in Grenzen. Dennoch bleibt es dabei: Das Marktumfeld bleibt schwierig. Auch das Chartbild ist eher trist. Daher drängt sich aktuell vorerst kein Einstieg bei den Anteilscheinen von Wacker Chemie auf.
Enthält Material von dpa-AFX
18.07.2025, 14:55