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25.01.2021 Martin Mrowka

TUI: Jetzt ist Tuifly dran

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TUI

Das Corona-Virus lässt nicht locker, die weltweiten Reisebeschränkungen werden verlängert, teils sogar verschärft. All das hilft dem weltgrößten Touristik-Konzern kurzfristig nicht aufwärts. TUI sucht nach weiteren Sparmöglichkeiten und hat dabei vor allem die Flug-Tochter Tuifly im Blick. Der Betriebsrats-Vorsitzende verspricht: "Am Ende wird der deutsche Steuerzahler an TUI viel Geld verdienen."

Frank Jacobi glaubt an TUI. Die umstrittenen Staatshilfen seien nach Meinung des Betriebsratschefs des Touristikkonzerns berechtigt. Auch wenn es für ein profitables Oster-Reise-Programm im laufenden Jahr wohl noch zu früh sei, deuten die Indikationen auf eine gute Buchungslage für den Sommer hin. "2022 sind wir wieder da, wo wir 2019 vor dieser Krise waren - davon bin ich fest überzeugt", sagte er der dpa.

Auch Branchenbeobachter nehmen an, dass es bald wieder aufwärtsgehen könnte - falls sich Corona-Impfungen breit durchsetzen. Während man auf die Reisenden wartet, muss TUI weitere Einsparungen vornehmen. Das für den Tourismus verheerende Corona-Jahr 2020 hat bei den Hannoveranern bereits zu einem personellen Aderlass geführt.

Nach Angaben aus Konzernkreisen schrumpfte die Gesamtbelegschaft von knapp 60.300 Menschen im November 2019 auf rund 38.200 vor dem Jahresende 2020. In Deutschland soll der Jobabbau in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr bei etwa 17 Prozent gelegen haben. In den Hotels an den Urlaubsorten hingegen kam es demnach zu mehr als einer Halbierung der Belegschaft (minus 57 Prozent).

Jakobi betonte, dass die erhaltenen Staatsmilliarden für TUI "keine Geschenke" seien, sondern eben Kredite mit teils hohen Zinsen: "Wir werden alle Hilfen zurückzahlen, am Ende wird der deutsche Steuerzahler an TUI viel Geld verdienen."

TUI werde sich nicht auf den Staatshilfen ausruhen, sondern müsse auch selbst nach weiteren, möglichst sozialverträglichen Sparmöglichkeiten suchen. "Insgesamt ist das alles natürlich nicht leicht für uns", sagte Jakobi mit Blick etwa auf die eigene Airline Tuifly.

Die Airline Tuifly soll bereits zwölf Prozent weniger, das Unternehmen TUI Deutschland sieben Prozent weniger Mitarbeiter beschäftigt haben. Nun könnte es die Flugzeug-Flotte treffen. Arbeitnehmervertreter wollen erfahren haben, dass TUI künftig ihre ausländischen Airline-Töchter mehr in Deutschland einsetzen werde, um Tuifly-Kapazitäten zu ersetzen, schreibt die Süddeutsche. Airline-Chef Oliver Lackmann bestreitet das kategorisch.

Fakt ist, dass die Tuifly-Flotte schon vor Corona viel zu groß war, so Lackmann. Künftig sollen statt 39 nur noch 17 Maschinen fliegen. Im Unterschied zur Lufthansa, die nach der Krise wieder zu alter Größe zurückkehren will, geht es bei Tuifly um dauerhafte Einschnitte. Auch die Zahl der beschäftigten Piloten solle auf 260 etwa halbiert werden. Die geplanten Kündigungen sind der Kernpunkt eines aktuellen Konflikts zwischen Tuifly und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit.

Viele TUI-Mitarbeiter hätten sich bereiterklärt, auf bis zu einem Fünftel ihres Gehalts zu verzichten. "Die Piloten aber haben gesagt: 'Das kommt für uns nicht in Frage, wir beteiligen uns nicht an Kurzarbeit und verzichten mit Blick auf Kurzarbeit auf nichts'", beklagt Jacobi.

An der Börse hält sich die TUI-Aktie am Montag jedoch wacker. Während das Umfeld deutlich schwächelt, behauptet sich der Reise-Wert bei knapp 4 Euro. (Hinweis: Die Kurse der TUI-Aktie werden im AKTIONÄR-Tool derzeit nicht richtig dargestellt.)

Bevor die Corona-Pandemie bewältigt wird und eine neue Reisekultur dem Touristik-Wert wieder aufwärts hilft, werden noch einschneidende Sparmaßnahmen benötigt. DER AKTIONÄR, der die TUI-Aktie in seinem langfristigen "Schlag-den-Buffett-Depot" hält, bleibt für das Papier des weltweit größten Reiseveranstalters weiter vorsichtig optimistisch. Die TUI-Aktie ist allerdings nicht für "auf Sicherheit bedachte Anleger" geeignet.

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