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06.11.2016 Andreas Deutsch

Trump oder Clinton: Wer ist besser für die Börse?

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It’s Showtime, titelt DER AKTIONÄR in seiner neuen Ausgabe. Nur noch wenige Tage, dann wissen wir, wer neuer amerikanischer Präsident wird. US-Experte Thomas Jäger sagt, was Sie über die Wahl wissen müssen.

Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das sich Hillary Clinton und Donald Trump liefern. Ausgang der Wahl? Völlig offen. Rein statistisch gesehen ist es für die Aktienkurse am besten, wenn Clinton das Rennen macht, aber nur, wenn der Kongress eine republikanische Mehrheit hat. War dies zwischen 1949 und 2011 der Fall, hat der Dow Jones im Schnitt 19,5 Prozent zugelegt. Zu diesem Ergebnis kommt Bestsellerautor Jeffrey Hirsch („Das kleine Buch der Börsenzyklen“).

Siegt Trump und wird der Kongress in Zukunft von seiner Partei dominiert, wäre das am zweitbesten für den Aktienmarkt. Laut Hirsch hat der Dow Jones in dieser Konstellation im Schnitt 14,1 Prozent zugelegt.

Im Interview mit dem AKTIONÄR erklärt Thomas Jäger, Professor für internationale Politik und Außenpolitik in Köln, was von Clinton und Trump zu erwarten ist, falls sie oder er an die Macht kommt.

Herr Jäger, Trump vs. Clinton, der Ego-Shooter gegen die Korrupte. Hat Amerika keinen besseren Präsidenten verdient?

Thomas Jäger: Doch. Aber das Parteienmanagement hat es nicht ermöglicht. Die Demokraten haben sich schon vor einigen Jahren auf Clinton als Kandidatin festgelegt, da hatte etwa Joe Biden, der es gerne gemacht hätte, keine Chance. Bei den Republikanern konnte man sich nicht einigen, hinter wem die Partei stehen soll: Rubio, Bush oder Kasich. Das hat Trump eiskalt ausgenutzt und ist durchmarschiert.

Mit welchem Präsidenten kann man Trump am ehesten vergleichen?

Mit keinem. Egomanen waren viele, aber Trump lebt diesen totalen Anti-Washington-Kurs. Wenn er lokal besser organisiert wäre und ein erkennbares Wahlprogramm hätte, dann hätte er gute Chancen, weil der Frust vieler Amerikaner groß ist. Dieser Frust hat ihm Auftrieb gegeben, viele werden ihn aus Protest wählen.

Auch den Brexit haben viele aus Protest gewählt. Nun bereuen sie es. Haben die Amerikaner nichts aus dem „Unfall Brexit“ gelernt?

Die Amerikaner haben das doch gar nicht richtig mitbekommen. Sehen Sie, viele Menschen in den USA wünschen sich die gute alte Doris-Day-Zeit zurück, wollen aber keineswegs auf den technischen Fortschritt verzichten. Butzenfenster und Smartphone – so hätten sie es am liebsten. Sie fühlen sich von der Politik hintergangen und denken sich: Denen zeigen wir es. Und so will es ja auch Trump, es dem Establishment so richtig zeigen. Es kann gut sein, dass sich dieser Kurs bei den Republikanern fortsetzt, wenn Trump die Wahl verliert. Von den Kandidaten, die sich für 2020 warmlaufen, werden sicher auch ganz ähnliche Töne zu hören sein.

Trump ist bekannt für seine kurze Zündschnur. Wie aggressiv würde seine Außenpolitik werden?

Genau wie die von Hillary Clinton deutlich offensiver als die jetzige. Obama ist ja eine Obertaube, was daran liegt, dass er nach den Debakeln im Irak und in Afghanistan ganz andere Prioritäten hat. Ihn interessieren die Provokationen Russlands in Syrien nicht. Das ist für ihn eine mittelalterliche Schlacht. Für ihn spielt die Musik im Cyberraum und in der pazifischen Region. Dort spielt in Zukunft die Musik und dort wird auch viel Geld zu verdienen sein.

Clintons Anliegen ist, die unteren Einkommen anzuheben, Trump will Protektionismus und traditionelle Energie fördern. Macht der Kongress das mit?

Es wird nicht einfach werden, das ist klar. Aber der nächste Präsident sollte alles daransetzen, Kompromisse auszuhandeln, sonst droht Amerika Stillstand. Und der wäre auch für Europa schlimm.

Trump sagt, wenn die Wahl vorbei ist, wird die Fed die Zinsen anheben und die Märkte werden crashen. Was halten Sie davon?

Das ist ein typisch trumpsches Horrorszenario. Natürlich ist die Fed unabhängig, aber wenn Clinton siegt, wäre die Entwicklung der Zinskurve deutlich besser vorhersagbar als bei einem Triumph Trumps. Es bliebe erst einmal bei dem niedrigen Leitzins.

Lesen Sie im neuen AKTIONÄR, welche Aktien profitieren, wenn Clinton oder Trump an die Macht kommt.

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