Viele DAX-Konzerne haben am Donnerstag ihre Quartalszahlen präsentiert. Während die meisten Geschäftsberichte gut am Markt ankamen, hat Lanxess die Anleger enttäuscht. Der Spezialchemiekonzern führt die Verliererliste im DAX deutlich an. Das Problem: Für das Gesamtjahr drohen Verluste.
„Wir werden rote Zahlen schreiben“, so Konzernchef Matthias Zachert am Donnerstag mit Blick auf das vierte Quartal. Der Umbau mit hohen Sonderlasten schlägt dabei zu Buche. Auch für das Gesamtjahr seien rote Zahlen nicht auszuschließen. Zudem seien 2015 und 2016 weitere Belastungen durch die Sparmaßnahmen zu erwarten. Darüber hinaus dürften dann auch hohe Leerkosten durch zusätzliche Kapazitäten im Kautschukgeschäft anfallen. Den Kapazitätsausbau hatte der Konzern in Boomphasen eingeleitet.
Versprochene Einsparungen durch erneute Stellenstreichungen konnten die Anleger derweil nicht besänftigen. Am Morgen hatte Lanxess einen umfassenden Stellenabbau angekündigt. Bis Ende 2016 sollen weltweit rund 1.000 Stellen abgebaut werden. Dadurch sollen jährlich 150 Millionen Euro eingespart werden, um die hohe Unternehmensverschuldung abzubauen.
Gewinn gestiegen, aber…
Die Schwäche im Kautschukgeschäft machte dem Konzern auch im abgelaufenen dritten Quartal weiter zu schaffen. Überkapazitäten und Preisdruck prägen weiterhin den Markt. Auf den ersten Blick verbesserte sich der Gewinn zwar deutlich von elf auf 35 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatten Umbaukosten den Gewinn aber stark gedrückt. Der Umsatz sank im dritten Quartal um 0,5 Prozent auf 2,04 Milliarden Euro. Zumindest das operative Ergebnis zog deutlich an: Das EBITDA kletterte dank einer höheren Auslastung der Produktion und Einsparungen in der Verwaltung um 12,3 Prozent auf 210 Millionen Euro.
Schwaches Bild
Seit Monaten zählt Lanxess zu den schwächsten Werten im DAX. Ob die Umstrukturierung des Konzerns von Erfolg gekrönt ist, steht derweil weiterhin in den Sternen. Mit den erneuten deutlichen Verlusten am Donnerstag hat sich das ohnehin schwache Chartbild weiter eingetrübt. Anleger bleiben an der Seitenlinie und greifen nicht ins fallende Messer.
(Mit Material von dpa-AFX)