DER AKTIONÄR hatte mehrfach vor der Aktie des OTC-Wertes TagLikeMe gewarnt. Inzwischen ist das fast Unvermeidliche eingetreten: Nicht nur, dass deutsche Anleger ihre Stücke nicht mehr loswerden, in den USA ist der Kurs inzwischen auch um 70 Prozent eingebrochen. Das dürfte aber noch längst nicht alles gewesen sein. Worauf sollten Anleger in Zukunft achten?
DER AKTIONÄR hatte in den vergangenen Tagen mehrfach vor der Aktie des OTC-Wertes TagLikeMe gewarnt. Selbst die Finanzmarktaufsichtsbehörde BaFin hat eine Warnung ausgesprochen und die Börse OTC Markets hatte auf mögliche Interessenskonflikte, insbesondere im Hinblick auf Spam-Kampagnen oder Promotions-Aktivitäten, hingewiesen. In Deutschland ist der Wert inzwischen vom Handel ausgesetzt. Deutsche Anleger, die nicht direkt in den USA handeln, sitzen nun auf ihren Stücken und können nicht verkaufen. Unterdessen hat der Titel in den USA in den vergangenen Tagen rund 70 Prozent an Wert verloren.
Die Talfahrt dürfte damit aber noch nicht beendet sein, schließlich wird die Firma selbst jetzt noch mit über 30 Millionen Dollar bewertet. Dem steht eine Firma ohne jegliche Umsatzerlöse, mit lediglich 15.824 Dollar an kurzfristigen Vermögenswerten und mit knapp einer Million Dollar Schulden gegenüber.
Geschichte wiederholt sich
Doch wie konnte es überhaupt zu dem übertriebenen Kursanstieg kommen? Vorangegangen war eine großangelegte Marketingkampagne mit dubiosen Kaufempfehlungen. In diversen E-Mails wurden Gerüchte verbreitet, Facebook könne eines Tages ein Auge auf TagLikeMe werfen. Die Absicht hinter diesen E-Mails war klar: unbedarften Kleinanlegern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Solche Fälle hat es in der Vergangenheit schon des Öfteren gegeben und wird es mit Sicherheit auch in Zukunft geben. Schützen kann man sich dagegen ganz einfach: Wenn unaufgefordert wieder ein Geheimtipp im Postfach liegt, der mehrere hundert Prozent Gewinn verspricht, einfach den Löschen-Button betätigen.