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13.06.2017 Marion Schlegel

Sygnis: Nachzügler in der deutschen Biotechszene?

In den vergangenen Monaten haben sich einige Unternehmen aus der deutschen Biotech-Szene, allen voran Werte wie Evotec oder Co.don, enorm stark entwickelt. Es gibt jedoch auch Titel, die von der guten Stimmung nicht profitieren konnten. Einer dieser Werte ist Sygnis. DER AKTIONÄR hat deswegen mit dem zukünftigen alleinigen CEO Dr. Heikki Lanckriet über die Entwicklungen und Chancen bei Sygnis gesprochen.

DER AKTIONÄR: Was sehen Sie als ihre größten Erfolge in der jüngsten Vergangenheit? Was ist das Besondere an Sygnis im Vergleich zu anderen Biotech-Unternehmen?

Heikki Lanckriet: Zu unseren vorrangigen Erfolgen gehören sicherlich die schnellen und reibungslosen Integrationen unserer Zukäufe in den vergangenen zwölf Monaten, Expedeon und C.B.S. Scientific. Sie haben das Sygnis-Genomics-Portfolio um den Proteomics-Workflow und für molekularbiologische Arbeiten benötigte Geräte erweitert. Unbedingt erwähnen möchte ich jedoch, dass wir parallel einige Produkte aus dem Genomics-Bereich bis zur Marktreife entwickelt und gelaunched haben – damit ist Sygnis im vergangenen Jahr von einem Unternehmen mit Produkten in der Entwicklung zu einem Unternehmen herangewachsen, das ein breites Produktportfolio auf dem Markt anbietet. Das ist etwas Besonderes, wenn wir Sygnis mit einem biotechnologischen Unternehmen im Bereich der Arzneimittelentwicklung vergleichen.

Auch unser Tätigkeitsfeld unterscheidet uns deutlich von anderen Unternehmen: Sygnis stellt Premium-Reagenzien für die moderne Molekularbiologie im Bereich Genomics, Proteomics und Liquid Biopsy / Klinische Diagnostik her – damit liefern wir quasi einen Teil des Handwerkszeugs, das zum Beispiel für die Krebsforschung benötigt wird. Ein Beispiel ist unser Liquid Biopsy Kit, mit dem die DNA aus einer einzelnen Zelle nachgewiesen und so festgestellt werden kann, ob es sich um eine Krebszelle handelt.

Sie haben in den vergangenen Monaten zugekauft. Was versprechen Sie sich von den Übernahmen?

Nach der oben erwähnten C.B.S. Scientific im Januar haben wir nun Innova Biosciences zugekauft. Innova bietet eine branchenführende Technologie, mit der biologische Moleküle markiert werden – das ist in der modernen Molekularbiologie häufig notwendig, zum Beispiel für qualitative oder quantitative Nachweise oder auch zur Reinigung. Wir freuen uns sehr darüber, unseren Kunden damit ein in Zukunft noch besseres Angebot machen zu können.

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Wann erwarten Sie den Sprung in die Gewinnzone? Was sehen Sie hierbei als größten Wachstumstreiber?

Wir haben große Fortschritte gemacht und Quartal um Quartal deutliche Verbesserungen erzielt. Wir gehen davon aus, dass unser operativer Cashflow im vierten Quartal 2017 Break-Even erreicht – wir sind also auf dem richtigen Weg.

Welche wichtigen Schritte haben Sie für die nahe Zukunft geplant, die auch für die Aktionäre wichtig werden können?

Zunächst einmal kümmern wir uns nun um die nächsten Schritte beim Kauf und der Integration der Innova Biosciences. Die Technologie hat für uns einen sehr zentralen Stellenwert im Portfolio. Daher legen wir Wert auf eine sorgfältige Integration. Die Erfahrung, die wir mit Expedeon und C.B.S. sammeln konnten, wird uns hier helfen – daher sind wir sicher, dass wir diese Aufgabe meistern werden.

Im Juli werden wir Veränderungen im Management-Team sehen: Pilar de la Huerta legt ihr Amt als Co-CEO nieder. Sie bleibt dem Unternehmen jedoch – vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung – als Mitglied des Aufsichtsrats erhalten. Das Management-Team besteht künftig aus mir als CEO und CSO sowie David Roth als CFO.

Wie sieht Ihre langfristige Strategie aus?

Sygnis‘ Ziel ist es, führend im Bereich der Premium-Reagenzien zu werden. Dazu verfolgen wir eine „Grow, Buy, and Build“-Strategie: neben anorganischem Wachstum durch Zukäufe ist uns wichtig, dass wir durch unsere eigenen Produkte zunehmend auch organisches Wachstum generieren. Aus dieser Kombination wollen wir ein umfassenden Molekularbiologie-Portfolio aufbauen und unser Wachstumsmoment nutzen.

Sie haben zuletzt eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Wie lange sehen Sie sich damit finanziert?

Unsere Kapitalerhöhung war ja signifikant überzeichnet – das zeigt uns zunächst einmal, dass institutionelle Investoren, aber auch Privatanleger unsere Strategie überzeugend und richtig finden. Daher an dieser Stelle nochmal unser besonderer Dank für die große Unterstützung, die wir erhalten haben! Mit den Einnahmen unserer Kapitalerhöhung finanzieren wir in erster Linie die Übernahme und Integration von Innova Biosciences. Wir gehen davon aus, dass die Einnahmen aus Produktverkäufen nun zunehmend unsere Kosten decken und erwarten den Break-Even für den operativen Cashflow im vierten Quartal 2017.

Herr Lanckriet, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Die Aktie von Sygnis hat sich in den vergangenen Monaten von ihren Tiefstständen entfernen können. Aus charttechnischer Sicht wäre es wichtig, dass der Sprung über das Jahreshoch im Bereich von 2,20 Euro gelingen würde. Ein positiver Newsflow würde dies von fundamentaler Seite unterstützen.

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